ArcaniA: Gothic 4 Reviewed

ArcaniA: Gothic 4 Reviewed

von am 31.10.2010 - 19:45

Eine Welt voller Überraschungen, eine packende Story, viel Action, all das verspricht der vierte Gothic Teil. Aber was ist wahr, und wie lässt sich das Spiel spielen? Um diese Frage zu beantworten haben wir uns das Spiel mal unter die Lupe genommen und mussten leider sagen: Es ist kein richtiges Gothic mehr. Getestet wurde das Spiel auf der Xbox 360.

Story:

Im neuen Gothic Ableger versetzen die Entwickler den Spieler in die Rolle von Armin Gessert, dieser lebt in einer Welt voller Krieg. Was anfangs in aller Ruhe beginnt endet in einem totalen Kampf. Man befindet sich zuerst einmal in Feshyr, einer kleinen Insel mitten in Argaan, dort lebt man ein ganz normales Leben, auch die Frau fürs Leben ist eigentlich schon gefunden, doch wie immer geht auch in ArcaniA: Gothic 4 etwas schief. Hierzu kommen wir aber etwas später. Zuerst muss der noch junge Mann dem Vater seiner Freundin beweisen, dass er es würdig ist, diese zu heiraten, dafür erfüllt man drei Prüfungen, während dieser Prüfungen trifft man einen alten bekannten wieder, Diego, der schon seit Teil eins bekannte Mentor. Auch im neuesten Spiel der Gothic Serie hilft dieser dem Hauptcharakter wieder kämpfen zu lernen. Nach einigen kleinen Übungen hat man dann die ersten Aufgaben erledigt, dann erst beginnt das Spiel “richtig“. Man sieht, wie der Krieg auch über Feshyr herzieht, man selbst ist jedoch nicht daran beteiligt. Der Junge Abenteurer Gessert möchte Rache, Rache für den Feldzug des Königs Rhobar III.

Gameplay:

Das Gameplay von Gothic 4 ist recht simpel und einfach gehalten. Jedoch fehlt teils der wirkliche Fesseleffekt, so kann es sein, dass man einfach mal keine Lust mehr hat gegen nervige Blutfliegen zu kämpfen, da diese eh hinter jeder Ecke lauern. Was zu Beginn noch ein schwerer Kampf ist wird jedoch nach und nach einfach, man bekommt schon fast das Gefühl man sei Gott und schon fast unbesiegbar. Ansonsten fühlt sich Gothic 4 aber gut an.

Grafik und Sound:

Die Grafik vom Spiel ist toll! Die Umgebung wirkt sehr schön und wird mit liebevoller Musik perfekt untermalen. Doch auch an der Grafik gibt es kleine Kritikpunkte, so konnte es passieren, das der ein oder andere Baum von der einen zur anderen Sekunde keine Blätter mehr an den Ästen hatte und völlig nackt da stand. Dies sind jedoch keinerlei Probleme, denn Grafik ist wie so oft nicht alles. Bei verschiedenen Wettereffekten verändert sich die Musik, bei Kämpfen ebenfalls, dies ist für uns ein definitiver Pluspunkt für ArcaniA!Auch schön anzusehen sind die verschiedenen Städte und Dörfer des Landes, wo einmal Reichtum und Stolz regiert gibt es auf der anderen Seite nur Armut und Leid. Auch die Menschen reagieren immer anders auf den Spieler. Lustigerweise wird jede Begrüßung auch von den Wettereffekten der Umwelt beeinflusst, scheint also die Sonne kommt manchmal ein freundliches “Hallo“ entgegen, regnet es aber hört man die Bewohner nurnoch “Scheiß Regen“ fluchen. Sehr schön anzusehen sind auch die fein eingearbeiteten Effekte wenn der Regen auf die Rüstung tropft, alles wird nass, bückt der Charakter sich sieht man die Tropfen auf dem Schild aufschlagen.

Steuerung:

Kommen wir nun zur Steuerung, vorab noch einmal die Erinnerung, dass wir die Xbox 360 Version des Spiels getestet haben. Die Steuerung ist doch recht handlich gehalten, nicht zu schwer aber auch nicht zu kitschig. Es gibt wie immer ein Schnellwahlmenü welches man mit dem Steuerkreuz nutzen kann. Mit dem X Knopf zückt man dann zur Nahkampfwaffe, RT gedrückt halten ist für Bogen und Ambrüste reserviert. Auch Zaubern kann man wieder, dies geht einfach mit RB. Über Start kommt man in ein Kreismenü, hier kann man zwischen seinem Inventar, der Karte, einem Logbuch, gelerntem Handwerk und den erlernten Fähigkeiten wählen. Hier erkennt man, dass die Entwickler diese Menüs so übersichtlich wie möglich gestaltet haben, wieder ein weiterer Pluspunkt für den neuesten Teil der Gothic Serie. Leider sind die Menüs nicht so gestaltet, dass man wie bei vielen anderen Rollenspiele unterschiedliche Waffen miteinander vergleichen kann, man hat zwar eine Anzeige, welche Stärke diese Waffe hat, aber im Endeffekt, ist es auch möglich, dass eine andere Waffe die eine niedrigere Stärke hat höheren Schaden verursacht.

Quests:

Die Quests in Gothic 4 sind etwas eintönig und linear, gehe von Punkt A zu Punkt B und besorge Material A. Naja, nicht ganz so einseitig, jedoch wiederholen sich viele Quests. Jedoch kann man die Aufgaben auf verschiedene Wege abschließen, ein Beispiel: Es geht darum ein bestimmtes Getränk zu besorgen, im Endeffekt kann ich entscheiden, bezahle ich die Getränke oder schlag ich dem Kerl einfach ins Gesicht und komm so an mein Bier?

Spielumfang:

Leider bietet ArcaniA: Gothic 4 keine wirklich lange Story, man kämpft sich in knapp 16 Stunden durch die Mainstory (einige Nebenmissionen mit eingeschlossen). Dies klingt nicht unbedingt nach vielen Stunden wenn man es mit Storygiganten wie Mass Effect oder Dragon Age vergleicht. Aber weil 16 Stunden doch ein wenig Zeit ist, kann man über die für ein Rollenspiel kurze Spieldauer einfach mal hin weg sehen. Wenn man jedoch jede Nebenquest spielt, kommt man auf bis zu 26 Stunden Spielzeit.

Fazit:

Nach einigen Stunden Spielzeit ziehen auch wir unser Fazit, das Spiel hat viele positive Aspekte, jedoch werden diese durch kleine Fehler immer wieder verdeckt. Umgekehrt ist es genauso, negative Punkte beachtet man meistens garnicht, weil man auf etwas ganz anderes fokusiert ist. Ist Gothic 4 denn noch ein wirkliches Gothic? Nein, leider nicht. Die Entwickler haben viel versprochen, jedoch konnte man nicht unbedingt viel von diesen Versprechen sehen, trotzdem macht das Spiel Spaß, die Story bannt den Spieler zwar nicht unbedingt in diese komplexe Welt jedoch lässt es sich ganz gut zocken. Für zwischendurch lohnt sich Gothic 4 aufjedenfall, für Fans sollte auch etwas dabei sein, schon alleine weil man alte Freunde wie Diego direkt am Anfang des Spiels wiedertrifft. Man muss die Entwickler aber auch loben, wo in Gothic 3 viele Fehler beziehungsweise zu viele Fehler vorzufinden waren, trifft man im neuesten Teil relativ wenige Fehler an, zwischendurch kann es jedoch immer mal wieder zu kleinen Hängern in der Umgebung kommen oder das Spiel ruckelt schon ein wenig, weil so viele Sachen sich gleichzeitig bewegen. ArcaniA ist im Gegensatz zu den vorherigen Teilen gnädiger mit Einsteigern, wo viele in den ersten Teilen Schwierigkeiten hatten wird man nun schon fast an der Hand genommen und durchgezogen!

Ist Gothic 4 denn noch ein wirkliches Gothic? Nein, leider nicht. Die Entwickler haben viel versprochen, jedoch konnte man nicht unbedingt viel von diesen Versprechen sehen.

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