Asterix und Obelix XXL 2

Asterix und Obelix XXL 2

von am 19.12.2018 - 11:14

Wer kennt sie nicht… die zwei gallischen Krieger, die den Römern erbitterten Widerstand leisten? Seit 1959 kloppen sich Asterix und Obelix durch die gleichnamigen französischen Comics aus der Feder von René Goscinny und Albert Uderzo. Dabei sind die Abenteuer der beiden Zaubertrank schlürfenden Gallier heute noch so unterhaltsam wie eh und je. Und das nicht nur in Comic-Form. So lief erst 2015 der Film „Asterix im Land der Götter“ in den hiesigen Kinos. Doch wie stehen die Dinge mit Videospiel-Umsetzungen? Eher schlecht, denn hier warten die Fans schon seit der PlayStation 2 Ära auf frisches Futter. Und daran wird sich auch mit Asterix und Obelix XXL 2 nichts ändern, handelt es sich hierbei doch um die HD-Neuauflage eines 2005 für die PlayStation 2 veröffentlichten Titels. Wie sich das HD-Remake schlägt, verraten wir euch im Test…

Beim Teutates!!!

Der Rat der Druiden wurde entführt! Das ist nicht nur deshalb schlimm, weil die bärtigen Weisen das Rezept für den Zaubertrank hüten, sondern auch weil Mirakulix der vermeintliche Drahtzieher hinter der Entführung ist! Doch hat der Druide wirklich sein Heimatdorf verraten? Oder ist dies nur eine hinterlistige Täuschung der Römer? Natürlich machen sich Asterix, Obelix und Idefix auf den Weg um diese Fragen zu beantworten und die gefangenen Druiden zu befreien. Dabei führt sie ihr Weg nach Las Vegum, dem römischen Gegenstück zu Las Vegas.

Die Glücksspiel-Metropole ist in sechs verschiedene Bereiche unterteilt, von denen jeder einen Teil des gewaltigen römischen Reiches darstellt. So erkunden wir Lutetia (das antike Paris), Venetia, Luchsohr und weitere antike Örtlichkeiten im Miniaturformat.

Viva las Vegum

In vielen Arealen ist das Leveldesign dabei wirklich gelungen und bietet interessante Umgebungen mit hohem Erkundungswert, sowie massig Anspielungen an die Videospiel-Welt. Zieht man zudem noch das Alter des Titels in Betracht, muss man sagen, dass die Entwickler hier einen guten Job gemacht und eine solide Kulisse auf die Beine gestellt haben. Diese profitiert zudem enorm von der HD-Frischzellenkur, wie auch die wirklich ansehnlichen Charaktermodelle.

Eine schwäche der Aufhübschung, die allerdings fast jedes HD-Remake der letzten Jahre betrifft, sind die Zwischensequenzen. Diese wurden nämlich in ihrer ursprünglichen Auflösung beibehalten und werden zudem nur in „verkleinertem“ Format abgespielt. Zudem hat das Spiel auch mit gelegentlichen Slow-Downs zu kämpfen, die aber glücklicherweise nur selten wirklich störend auffallen.

Auch die Dialoge wurden unberührt vom Original übernommen und klingen daher recht blechern. Zudem reicht die Qualität der deutschen Sprecher von „sichtlich bemüht“ bis „dezent peinlich“. Dadurch wirkt die Inszenierung leider sehr platt und auch die für Asterix typischen Gags und Wortspiele zünden eher selten.

Die spinnen, die Römer!

Doch was wäre ein Asterix und Obelix Abenteuer ohne die obligatorischen Kloppereien mit den Römern? So wandern unzählige Legionäre durch Las Vegum und setzen alles daran das gallischen Trio aufzuhalten. Neben den einfachen Standard-Gegnern machen euch zudem noch gepanzerte Zenturios und weitere Spezialeinheiten das Leben schwer.

Beim Gegnerdesign waren die Entwickler durchaus kreativ und so trefft ihr unter anderem Legionäre im Sonic-, Mario- oder Pack-Man-Design, die allesamt über unterschiedliche Angriffe verfügen. Derweil verteidigen sich die gallischen Krieger mit einfachen Schlägen, kurzen Sprintangriffen sowie betäubenden Stampfattacken. Zusätzlich lassen sich einmal betäubte Gegner packen und herumschleudern bzw. als Wurfgeschoss verwenden.

Besiegte Römer hinterlassen dabei Helme die ihr gegen zusätzliche Kampf-Techniken oder Lebensenergie eintauschen könnt. Zudem dürft ihr jederzeit zwischen Asterix und Obelix wechseln. In Kämpfen unterscheiden sich die Beiden allerdings nur minimal. Einzig Obelix Größenvorteil macht sich in den chaotischen Gefechten bemerkbar.

Das klingt zwar theoretisch nach einem interessanten und vielfältigen Kampfsystem, doch tatsächlich werden die Kloppereien Recht schnell monoton. Das liegt zum einen an der Dauer der Auseinandersetzungen, in denen ihr wieder und wieder mit neuen Wellen von Römern konfrontiert werdet, wodurch sich die Kämpfe zum Teil stark in die Länge ziehen. Ein weiteres Problem der Kämpfe ist die kaum vorhandene taktische Vielfalt. Denn wie bereits erwähnt, habt ihr mehrere Moves in eurem Repertoire, um auf die unterschiedlichen Gegner zu reagieren. Praktisch verläuft jedoch fast jede Auseinandersetzung gleich. Da uns die Feinde ständig in großer Zahl umbringen, ist es kaum möglich gezielt bestimmte Feinde mit Angriffen zu erwischen, ohne in der Zwischenzeit aus einer anderen Richtung attackiert zu werden. Zudem geht bei all den Figuren auf dem Bildschirm schnell die Übersicht verloren (besonders wenn ihr mit dem kleinen Asterix spielt), wodurch man doch mal den einen oder anderen Treffer kassiert. Was tut man also? Man hüpft wie ein Irrer mit der Stampfattacke durch die Gegnerhorden, um die betäubten Römer anschließend als Wurfgeschoss zu verwenden, bevor man sich wieder den nächsten betäubten Gegner schnappt, wieder mit ihm um sich schlägt um wiederum den nächsten Feind zu betäuben. Dieses Spiel wiederholt man einfach so oft, bis alle Römer geschlagen sind. Auch andere Gegnervarianten nötigen euch nicht ab diese Taktik zu variieren. Das ist wirklich schade, denn im ersten Moment machen die Kämpfe wirklich Laune, besonders da man die Römer stilecht aus den Latschen hauen kann.

Asterix der Tausendsassa

Glücklicherweise wechseln sich die auf Dauer monotonen Kämpfe aber häufig mit anderen Aufgaben ab. So gilt es auch immer wieder kleinere Umgebungsrätsel zu lösen. Diese sind zwar relativ simpel gestrickt, sorgen aber für Abwechslung. Für die Rätsel ist es auch gelegentlich erforderlich, dass sich Asterix und Obelix aufteilen, so dass einer von ihnen den Weg für den anderen öffnet. Auch das ist eine gute Idee, die leider viel zu selten zum Einsatz kommt.

Daneben gibt es auch hin und wieder Passagen, in denen eure Geschicklichkeit gefragt ist. So gilt es beispielsweise während einer Seilbahnfahrt das Gleichgewicht zu halten, oder Bomben durch schmale Gänge zu lotsen, ohne dass sie explodieren.

Bosskämpfe dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen, daher bekommt ihr es am Ende eines jeden Bereichs mit einem Endgegner zu tun. Diese sind zwar ebenfalls eine willkommene Abwechslung, doch wie auch das restliche Spiel ist der Schwierigkeitsgrad hier recht niedrig, wodurch kaum eine echte Herausforderung entsteht.

Alea iacta est

 

Asterix und Obelix XXL 2

von am 19.12.2018

Asterix und Obelix XXL 2 ist ein solides Spiel, das leider viel Potenzial verschenkt. Die Rätsel- und Geschicklichkeits-Elemente sind simpel aber unterhaltsam, während die Prügel-Passagen leider zu wenig Abwechslung bieten. Punkten kann der Titel allerdings mit seinem gelungenen Leveldesign sowie den ansehnlichen Charaktermodellen. Die durchwachsene Inszenierung, sowie technische Schwächen drücken jedoch auf die Wertung. Für jüngere Spieler, sowie Fans der Vorlage ist der Titel aber auf jeden Fall einen Blick wert.

Grafik: 67
Sound: 62
Gameplay: 70
Spieldesign/ Spielwelt: 75
Spielspaß/ Atmosphäre: 68

 

 

So wertet Krautgaming:

0-25 ungenügend (6), 26-45 mangelhaft (5), 46-65 ausreichend (4), 66-75 befriedigend (3), 76-85 gut (2), 86-95 sehr gut (1), 96-100 ausgezeichnet (1+)

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