Freedom Planet [Review]

Freedom Planet [Review]

von am 01.09.2018 - 20:42
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Jump & Run Fans aufgepasst! Mit Freedom Planet präsentiert Entwickler Galaxy Trail einen Retro-Plattformer, der es in sich hat! Wir haben das überraschend pfiffige Hüpf-Abenteuer für euch unter die Lupe genommen und verraten euch nun, wie sich der Titel auf Nintendos Switch schlägt…

Ursprünglich erschien das Abenteuer von Designer Stephen DiDuro bereits 2014 auf Steam, sowie 2016 für die PlayStation 4. Doch da sich Retro-Plattformer besonders auf der Switch großer Beliebtheit erfreuen, war es nur eine Frage der Zeit, bis Freedom Planet ebenfalls auf Nintendos Konsole wandert.

Invasion aus dem All

„Eine Krise hat unsere Welt befallen. Seit Jahrhunderten sind wir auf den Kingdom Stone angewiesen … aber seine Macht verblasst. Sie kann nicht mit unserer wachsenden Nachfrage nach Energie Schritt halten. Der Prinz von Shuigang, seit dem Tod seines Vaters dem Wahnsinn verfallen, hat Maschinen über das Land verteilt, um Energie aus anderen Königreichen zu stehlen. Die Spannungen nehmen zu und ich fürchte, dass ein Krieg unvermeidlich sein könnte. „

Mit diesen Worten erläutert der Weise Magister die Geschichte von Freedom Planet, doch er kennt nicht die ganze Wahrheit! Denn tatsächlich steckt hinter dem vermeintlich wahnsinnigen Prinzen, eine Gruppe von außerirdischen Eroberern! Diese wollen die Macht des Kingdom Stone stehlen und damit die Galaxie unterjochen! Nur eine kleine Gruppe von Elitekämpfern (Chasers genannt) stellt sich ihnen dabei in den Weg.

Einer dieser Chaser, Commander Torque, stürzt nach einem heftigen Gefecht mit den Eroberern, auf der Planetenoberfläche ab. Doch zum Glück wird er von dem jungen Drachenmädchen Lilac und ihrer Katzen-Freundin Carol gerettet. Fortan tun sie sich zusammen, um ihren Planeten vor der feindlichen Invasion zu bewahren.

Das klingt im ersten Moment nach ziemlich viel Plot für ein simples Jump & Run, nicht wahr? Aber keine Sorge, die Geschichte wird in schön inszenierten und voll vertonten Cutscenes spannend erzählt.

Das liegt zum einen an den wirklich schönen Animationen, zum anderen an den gut gewählten Synchronsprechern. Diese leisten wunderbare Arbeit und verleihen ihren Figuren Charme und Wiedererkennungswert. Abgerundet wird das Ganze noch durch den überzogenen Humor. Dabei zündet zwar nicht jeder Gag, gut unterhalten wird man während der Zwischensequenzen aber auf jeden Fall.

Drache, Katze und Hund

Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte, starten wir auch bereits ins Abenteuer. Zu Spielbeginn wählen wir dabei erstmal einen Charakter, von denen jeder über unterschiedliche Fähigkeiten verfügt. Die bereits erwähnte Drachendame Lilac kann beispielsweise eine Drehattacke in der Luft vollführen, oder sich nach kurzer Aufladezeit, wie eine Kanonenkugel durch die Luft schießen. Dabei überwindet sie spielend gewaltige Abgründe oder segelt einfach über die Köpfe der Gegner hinweg.

Die Katze Carol hingegen, ist weit weniger mobil als ihre Freundin. Dies gleicht sie allerdings mit ihrem feuerroten Motorrad wieder aus. Sobald ihr nämlich einen der versteckten Benzinkanister findet, hüpft Carol auf ihr Bike und braust fortan sogar noch schneller durch die Level als Lilac.

Die dritte im Bunde, die ihr allerdings erst später freischaltet, ist die Hündin Milla. Ihre Fähigkeit erlaubt es ihr Blöcke zu erschaffen, die sich wunderbar dazu eignen, weit entfernte Gegner zu bewerfen. Hält man die B Taste gedrückt, kann sie sich darüber hinaus mit einem Schild schützen. Zusätzlich setzt Milla ihre langen Schlappohren ein, um für kurze Zeit durch die Lüfte zu flattern und so neue Höhen zu erreichen.

Alle Charaktere sind erfreulich abwechslungsreich gestaltet (auch wenn die Charakterdesigns stellenweise frappierend an Sonic und seine Kameraden erinnern) und genauso vielfältig spielen sie sich auch. Doch wählt euren Charakter mit Bedacht, denn habt ihr euch einmal entschieden, lässt sich die Wahl nicht mehr umkehren. In meinen Augen ein echter Minuspunkt, denn der Wechsel zwischen den Charakteren, hätte dem ganzen sicherlich noch zusätzlichen Pepp verliehen.

Von Drachen und Igeln

Ich habe mich für Lilac entschieden, um meinen Testspiel zu starten. Besonders mit ihr weist das Gameplay wirklich enorme Ähnlichkeit zu den Spielen um SEGAs blauen Igel auf. Das liegt nicht nur an ihrem speziellen Move, mit dem sie über den Bildschirm fetzt, sondern auch am allgemeinen Leveldesign. Die abwechslungsreichen Areale sind allesamt in mehrere Ebenen unterteilt, von denen ihr viele Abschnitte nur durch Wandläufe oder über diverse Rampen erreicht. Und da die Charaktere erstmal eine gewisse Geschwindigkeit erreichen müssen, um diese nutzen zu können, ist es oftmals von Vorteil mit konstant hohem Speed durch die Welten zu flitzen. Speedrun-Fanatiker dürften zudem durch den ständig mitlaufenden Timer erst recht zu Bestzeiten angestachelt werden. Ähnlich wie in den Sonic Games, liegt hierbei die Schwierigkeit eher darin, den schnellsten Pfad durch die Areale zu finden.

Doch auch für Spieler, die es gern etwas ruhiger angehen lassen, bietet Freedom Planet echten Mehrwert. Forschernaturen dürfen die großen und teilweise verschachtelten Areale gründlich durchsuchen und können so Extraleben oder einen Schild ergattern, der vor feindlichen Attacken schützt. Darüber hinaus sind in jedem Abschnitt Karten versteckt. Sobald ihr diese findet, erhaltet ihr in einer separaten Galerie, Zugang zu den diversen Musikstücken des Titels.

Voll auf die Zwölf!

Zusätzlich kommt auch die Action nicht zu kurz! Denn die vielfältigen Areale, kommen mit ebenso abwechslungsreichen Gegnern daher. Von chinesisch anmutenden Panda-Kriegern, über Plasma verschießende Kampfroboter, bis hin zu schleimigen Blobs oder anderen Monstrositäten, bietet Freedom Planet eine Vielzahl von Herausforderungen. In Kombination mit den kreativ gestalteten Arealen, die euch von tiefen Wäldern bis hinauf ins All führen, bleibt so der Spielspaß lange erhalten. Die ebenso abwechslungsreichen Bosse setzen dem Gesamtbild dann noch die Krone auf. In diesen (leider hin und wieder frustrierenden) Duellen, kommt es auf perfektes Timing und schnelle Reaktionen an. Da dürfte der ein oder andere Bildschirmtod vorprogrammiert sein. Glücklicherweise ist die Steuerung eingängig und reagiert präzise. So ist man am eigenen Ableben wenigstens immer selbst schuld.

Ganz ohne Meckern kommt allerdings auch Freedom Planet nicht davon. Wie schon erwähnt, sind die Areale recht groß und verschachtelt, wodurch man hin und wieder die Orientierung verliert. Hinzu kommt, dass das Spiel während eines Abschnitts euren Fortschritt nur temporär speichert. Schaltet ihr die Konsole aus, bevor ihr den Level beendet habt, dürft ihr diesen also beim nächsten mal wieder komplett von vorne in Angriff nehmen. Daher eignet sich das Spiel nur bedingt für kurze Sessions, während man beispielsweise auf den Bus wartet. Wie um diesen Umstand etwas auszugleichen, haben die Entwickler allerdings einen weiteren Modus in ihr Spiel integriert.

In Time-Attack könnt ihr zumeist eher kurze Abschnitte spielen und dabei versuchen diese so schnell wie möglich zu meistern. Dabei dürft ihr euren Charakter jederzeit frei wählen. So bietet der zusätzliche Modus tatsächlich einen echten Mehrwert.

Auch aus technischer Sicht gibt es nichts zu rütteln. Der Titel spielt sich auch auf Nintendos Switch jederzeit flüssig. Die kurzen Ladezeiten, sowie die abbrechbaren Zwischensequenzen, runden den guten Gesamteindruck ab.

Fazit

Freedom Planet

von am 01.09.2018

Mit Freedom Planet ist Entwickler Galaxy Trail ein echtes Jump & Run Highlight gelungen! Die charmante Retro-Optik, das abwechslungsreiche Gameplay und die gelungene Inszenierung, lassen die Herzen hüpfbegeisterter Spieler höher schlagen. Dabei stören nur die eher schlecht platzierten (bzw. nicht vorhandenen) Savepoints, sowie gelegentliche Frustmomente während den knackigen Bossfights.

Grafik – 75

Sound – 76

Gameplay – 83

Spieldesign/Spielwelt – 80

Spielspaß/Atmosphäre – 81

 

 

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