#gamescom: Zu Besuch bei Bandai Namco

#gamescom: Zu Besuch bei Bandai Namco

von am 27.08.2018 - 23:18
  • Start
  • Kommentare

Vielfalt ist Trumpf! So, oder so ähnlich, lautete wohl in diesem Jahr das Motto vieler Aussteller. So überraschten auch Bandai Namco auf der Gamescom mit einem mannigfaltigen Spieleaufgebot. Wir verbrachten fast einen kompletten Nachmittag bei dem japanischen Publisher / Entwickler und haben ihrem anstehenden Lineup auf den Zahn gefühlt…

Jump Force

Als großer Anime- und vor allem Manga-Fan, habe ich mich natürlich enorm darauf gefreut endlich Hand an diesen Titel legen zu dürfen. Besonders, da im Zuge der Gamescom weitere spielbare Charaktere enthüllt wurden. So konnte man auf der Messe erstmalig mit Hauptcharakter Gon und Killerclown Hisoka, aus Hunter x Hunter, in den Kampf ziehen. Darüber hinaus verstärkten unter anderem Vegeta (Dragon Ball) und Blackbeard (One Piece) den Kader.

Weniger überraschend ist die Steuerung des Prüglers. Wie schon Dragon Ball Xenoverse und Dragon Ball FighterZ, setzt auch Jump Force auf ein eher simples Steuerungs-Schema. Mittels einfachen Tastenkombinationen feuert ihr hier spektakuläre Superangriffe ab. Die Herausforderung liegt dabei eher im richtigen Timing eurer Attacken.

Zusätzlich präsentierte man auf der Gamescom auch erstmalig die verschiedenen Online-Hubs. In diesen, an den bekannten Mangareihen angelehnten Arealen, werden sich Spieler für Online-Matches treffen können. In welcher Form diese genau abgewickelt werden und was diese Online-Hubs sonst noch zu bieten haben, wollte man uns allerdings noch nicht verraten.

Eine besondere Überraschung hatten die Entwickler aber dennoch in petto. So wird man den Story-Modus mit einem eigenen Charakter bestreiten! Diesen werdet ihr, bis hin zu den Kampftechniken, selbst gestalten können und euch anschließend einem von drei Teams anschließen. Allein diese Ankündigung erhöht meine Vorfreude auf den Titel nochmals enorm. Bleibt nur zu hoffen, das die Geschichte von Jump Force auch ansprechend umgesetzt wird.

One Piece World Seeker

Regelmäßige Leser werden bereits wissen, wie gespannt wir auf den neuen Titel aus dem One Piece Universum sind. Leider war die Demo hierzu nicht besonders aussagekräftig. So konnten wir uns zwar mit Ruffy durch einen kurzen Abschnitt des Spiels prügeln und einen ersten Bosskampf bestreiten, doch das war es dann auch schon. Auf die Erkundung der offenen Welt, sowie Interaktionen mit anderen Charakteren, mussten wir leider verzichten.

Auch das Kampfsystem wirkte an einigen stellen noch zu hakelig und nicht so dynamisch wie ich es eigentlich erwartet hatte. Daran sollten die Entwickler, meiner Ansicht nach, bis zum Release noch ein wenig feilen. Doch, zumindest was die Präsentation betrifft, gibt es nichts zu meckern. Das Spiel fängt perfekt das Flair der Vorlage ein und die Spielwelt punktet mit einer enormen Weitsicht. Umso mehr habe ich mir gewünscht die riesige Gefängnisinsel bereits jetzt erkunden zu können!

Soul Calibur 6

Die lang erwartete Rückkehr der Beat ’em up Reihe steht kurz bevor! Hierzu präsentierten die Entwickler erstmalig den „Libra of Soul“ genannten Story-Modus. In diesem werdet ihr mit eurem selbst erstellten Charakter eine Reihe von storybasierten Kämpfen bestreiten. Angereichert wird das ganze durch Story-Sequenzen in Video- und Textform, in denen ihr auch auf andere Charaktere trefft. Die Besonderheit hierbei: In Soul Calibur 6 könnt ihr mittels verschiedener Dialogoptionen den Fortlauf der Geschichte aktiv mitgestalten.

Darüber hinaus gaben die Macher auch einige Infos zum Online-Modus bekannt. So werden bis zu acht Spieler gleichzeitig einer Lobby beitreten können. Kämpft man gerade nicht selbst, kann man die Duelle der anderen Spieler im Zuschauermodus betrachten.

Natürlich haben wir uns auch selbst in den Kampf gestürzt. Und, auch wenn meine letzte Runde Soul Calibur schon eine ganze Weile zurückliegt, habe ich mich hier sofort wieder heimisch gefühlt! Die Steuerung geht gewohnt flüssig von der Hand und die Action auf dem Schirm präsentiert sich wirklich wahnsinnig geschmeidig. Einzig die Anzahl der verfügbaren Arenen scheint mir noch ein wenig gering. Doch davon einmal abgesehen, entpuppte sich der vielschichtige Prügler als eines der absoluten Highlights der Messe.

Ace Combat 7: Skies Unknown

Auch die arcadelastige Flugsimulation kehrt demnächst auf die Bildschirme zurück. Ich gebe zu, dass ich kein großer Kenner der Serie bin, doch das bisher gezeigte Material macht definitiv Lust auf mehr. So konnten wir nach einer detaillierten Missionsbesprechung, zuallererst unseren Kampfjet mit unterschiedlichen Waffensystemen bestücken. Hierbei haben nicht nur die verschiedenen Flugvehikel unterschiedliche Werte für beispielsweise Geschwindigkeit oder Steuerung, sondern auch die jeweiligen Waffensysteme.

Ist die Auswahl der richtigen Ausrüstung schließlich getätigt, geht es auch direkt in luftige Höhen. Hier überzeugt der Titel mit detailierten Flugzeugmodellen und ansehnlichen Landschaften. Einzig die Gebäude am Boden könnten noch zusätzliche Details vertragen.

Spielerisch stellen sich schnell knackige Gefechte ein. Die Dogfights verlangen dabei, trotz der arcadelastigen Ausrichtung, einiges an fliegerischem Geschick. Und auch wenn die Gefechte für mich persönlich häufig in einer Bruchlandung endeten, sollten sich erfahrene Piloten den Titel vormerken. Vor allem, weil es momentan in diesem Genre erstaunlich wenig Konkurrenz gibt.

Twin Mirror

Der neue Titel aus dem Hause Dontnod Entertainment. Die französische Spieleschmiede konnte uns in diesem Jahr bereits mit Vampyr ,sowie der kurzen Demo Die fantastischen Abenteuer von Captain Spirit begeistern. Und auch mit Twin Mirror bleiben die Entwickler ihrem Stil, der storybasierten Adventures, treu.

Auch in diesem episodisch angelegten Titel, bestimmen unsere Entscheidungen den Fortlauf der Geschichte. Dabei wird es, in dem psychologisch angehauchten Thriller, keine falschen Entscheidungen geben. So soll besonders die Persönlichkeit der Spieler bei moralischen Fragen zum Tragen kommen.

Erstmals konnten wir auch erleben, wie das eigentliche Gameplay funktioniert. Wie wir bereits aus dem kürzlich veröffentlichten Entwicklertagebuch wissen, kehren wir in der Rolle von Sam, in dessen alte Heimatstadt zurück. Hier erwacht er, nach einer durchzechten Nacht, in seinem Hotelzimmer und eines seiner Hemden liegt blutverschmiert im Bad. Nun ist es an uns, zu rekonstruieren, was in der vergangenen Nacht geschah. Zu diesem Zweck betreten wir Sams „Mind Palace“. Dieser imaginäre Ort existiert nur in Sams Geist und hilft ihm, seine Erinnerungen aufzuarbeiten. Zu diesem Zweck sammeln wir in der realen Welt Hinweise, bevor wir den Ablauf der Ereignisse immer wieder im „Mind Palace“ durchspielen. Diese Rätseleinlage war in der Demo bereits angenehm logisch, wodurch schnell Spaß am Rätseln aufkam.

Eine weitere Neuankündigung kommt in Form des „Doubles“ daher. Dieser neue Charakter scheint eine Form von Sams Unterbewusstsein zu sein, dessen Verhältnis zu Sam eher als zwiegespalten betrachtet werden kann. Das Double mischt sich immer wieder in unsere Entscheidungen ein und versucht so anscheinend den Hauptcharakter zu manipulieren. Welche Absichten Sams innere Stimme dabei wirklich verfolgt, bleibt jedoch unklar.

Memories Retold

Memories Retold ist wohl mit Abstand der ungewöhnlichste Titel in Bandai Namcos Repertoire. Das Adventure spielt zur Zeit des Ersten Weltkriegs, wo wir sowohl in die Rolle eines kanadischen, wie auch eines deutschen Soldaten schlüpfen. Dabei verzichtet der Titel auf die klassische Schwarz/Weiß-Zeichnung, sondern schickt uns viel mehr auf eine menschliche, emotionale Reise.

Um die Emotionalität dieser Geschichte nochmals zu verdeutlichen, wurden namhafte Synchronsprecher engagiert. So leiht Elijah Wood dem kanadische Kriegsfotografen Harry die Stimme, während Sebastian Koch (Das Leben der Anderen / Bridge of Spies) in die Rolle des deutschen Soldaten Kurt schlüpft.

Neben der ungewöhnlichen Geschichte, besticht Memories Retold vor allem durch seine künstlerische Darstellung. Das ganze Spiel wird dargestellt wie ein klassisches Gemälde, dessen einzelne Pinselstriche ineinander verschwimmen und so eine einzigartige Optik kreieren. Dies mag mit Sicherheit nicht jedem gefallen. Ich persönlich halte diese Form der Darstellung allerdings für erfrischend anders. Bleibt nur zu hoffen, dass dieser Eindruck sich über das komplette Spiel halten kann.

The Dark Pictures: Man of Medan

Dieser Titel wurde auf der Messe frisch angekündigt. In der episodisch angelegten „Dark Pictures Anthology„, präsentieren Supermassive Games (Until Dawn) eine Reihe von eigenständigen Horror-Geschichten. Jede der etwa vier Stunden andauernden Episoden, widmet sich dabei einer anderen, urbanen Legende, mit frischen Umgebungen und jeweils einem eigenen Cast an Charakteren.

Denn wie schon in Until Dawn, werden wir auch in der Dark Pictures Anthology durch unsere Entscheidung urteilen, wer das Abenteuer überlebt und wer stirbt. Welche Entscheidung dabei welche Konsequenz mit sich bringt, ist allerdings selten ersichtlich, wodurch jede Entscheidung einen gewissen Nervenkitzel mit sich bringt.

In der von Bandai Namco vorgestellten Episode (oder besser gesagt das erste Spiel) Man of Medan, begleiten wir eine Gruppe Teenager, die sich auf die Suche nach einem versunkenen Schatz begeben und dabei an Bord eines Geisterschiffes landen. Wir konnten eine erste Erkundungstour an Bord des mysteriösen Schiffes starten und was wir bisher gesehen haben, hat uns auf angenehme Weise schockiert. Wie schon in Until Dawn, sind sämtliche Charaktere und Umgebungen sehr lebensecht gestaltet. Zusammen mit dem realistischen Spiel von Licht und Schatten, sowie einer grandiosen räumlichen Klangkulisse, kommt hier schnell schaurige Stimmung auf. Wir sind bereits gespannt, wohin die Reise führt und wie das Konzept einer Horror-Anthology im Videospielformat aufgehen wird.

Damit endete unser Besuch bei Bandai Namco leider auch schon. Der Publisher hat wirklich ein gelungenes Lineup präsentiert, mit dem wir uns auch gerne noch ein paar Stunden länger beschäftigt hätten.

Kommentare

Sag etwas, mein Freund!

Jetzt hast du die Gelegenheit die Person zu sein, zu der deine Mutter dich immer machen wollte: Freundlich, höflich und klug!

Du darfst grundsätzliches HTML und diese Tags benutzen:

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>