Megaman X – Legacy Collection 2: Review

Megaman X – Legacy Collection 2: Review

von am 31.07.2018 - 18:54
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Megaman X ist mindestens genauso kultig, wie sein etwas älterer Kollege Mega Man. X erblickte nämlich erst 6 Jahre später das Licht der Welt. Am 24.7.18 veröffentlichten Capcom zeitgleich die Legacy Collections 1 & 2, und ich möchte euch die zweite Spielesammlung hier etwas genauer vorstellen…

Neuer Anstrich der alten Schule

Die zweite Sammlung umfasst die Titel X5 bis X8, welche von 2000 bis ins Jahr 2004 veröffentlicht wurden. Zwar vermisse ich trotzdem noch das überaus gelungene RPG Megaman X – Command Mission, doch da es sich spielerisch von der Stamm-Reihe sehr abhebt, ist das Ausbleiben absolut nachvollziehbar. 

Trotzdem adressiere ich hiermit den eindringlichen Wunsch an Capcom, diese kleine Rollenspiel-Perle nicht dauerhaft aus den Augen zu verlieren.

Die Collection punktet natürlich wieder durch massiven Bonus-Content, der sich identisch zusammensetzt, wie die Inhalte der ersten Sammlung.

Zu jedem Teil gibt es Galerien mit Artworks, Trailer-Sammlungen, Konzeptzeichnungen und Merchandise, die Soundtracks der 4 Spiele sind komplett enthalten und auch der Film Day of Sigma ist (in englischer Sprache) erneut verfügbar.

In Sachen Fan-Service dürfen sich Capcom, wie schon bei der ersten Collection, ordentlich auf die Schulter klopfen. So muss das aussehen!

Doch der neue Anstrich bezieht sich im Fall der Collection, weniger auf den Bonus-Content und die technischen Erweiterungen (wie den X-Challenge Mode, den Anfängermodus und die Filter-Auswahl), als auf die Entwicklung der Serie selbst, die ich Nicht-Kennern gerne etwas näher bringen möchte.

PerspektivENWECHSEL

Ende der 90er-Jahre wurde das 3D Zeitalter für Videospiele eingeläutet und bis Anfang 2000 haben es sich viele Spielehersteller zur Aufgabe gemacht, ihre Erfolgsmarken ebenfalls im dreidimensionalen Raum zu etablieren. Capcoms blauer Reploidenheld sollte dabei natürlich keine Ausnahme bilden. 

Megaman X5 und X6 bedienten sich weiterhin der klassischen 2D Pixel-Optik und sind für Retro-Gamer natürlich weiterhin eine heftige Herausforderung, die nur mit geschicktem Timing, der Beobachtung von Abläufen und heftigen Reaktionszeiten zu meistern sind.

Dabei setzen die Spiele ihre Geschichte um die Maverick-Hunter interessant fort und haben manchmal sogar den Hang zum Dramatischen.

So punkten X5 und X6 immer noch mit erwachseneren Themen und einer Darstellung, in typisch japanischem Pixel-Anime-Stil. Diese Mixtur weiß mich auch noch heute abzuholen und sollten ein paar Nicht-Kenner der Serie, Probleme mit dem Schwierigkeitsgrad haben, gibt es immerhin 2 Dinge zu sagen: 

Entweder wechselt ihr in den Anfängermodus und werdet dadurch etwas resistenter gegen Schaden, oder ihr stellt euch der Herausforderung und seid stolz, wenn ihr nach dem zigsten Anlauf, einige der kniffligsten Gegner und Passagen absolviert habt – so wie es das Spiel eigentlich vorgesehen hat. Auch ich gehöre eher in die Kategorie “Wenn ein Gamer in die aufrechte Position wechselt, wird es ernst!“ und die beiden ersten Teile, der Megaman X Legacy Collection 2 laden dazu ein, die masochistische Ader des Gamer-Daseins zu entdecken.

Megaman X7 tut das in gewisser Weise auch noch. Allerdings wirken hier noch andere Einflüsse etwas schmerzlich, denn der Sprung ins 3D-Zeitalter, gelang nur bedingt. 

Zurück in die Vergangenheit

Megaman X7 ist für viele Fans ein Tiefpunkt der Serie. Aber trotzdem muss man das Game fair betrachten. Optisch ist X7 nämlich durchaus gelungen und hat technisch eigentlich weit mehr richtig gemacht, als es dem Titel nachgesagt wird.

Das Spiel wechselt immer wieder von 2D Perspektive in ein dreidimensionales Setting und hält auch spielerisch ein anständiges Niveau. Einzig die Kameraansicht in einigen der 3D Szenarien, fällt stellenweise etwas unglücklich aus. Trotzdem nie so, dass man behaupten könnte, hier ein schwerwiegendes Problem, zugunsten der 3D-Optik, aufgedrückt bekommen zu haben.

Anders sieht es dafür beim Feuern mit Axl aus, dem neu eingeführten Charakter, welcher ursprünglich einer Söldner-Einheit angehörte. Während die Story eigentlich ganz gut funktioniert und auch Zero sehr schnell sein Langzeit-Comeback feiert, ist das automatische Schießen von Axl stellenweise ein nerviger Mechanismus und so enden seine zumeist nötigen Einsätze, manchmal in chaotischen Hüpfeinlagen, bis das eigentliche Ziel anvisiert ist. Zeros Schwertgefechte wirken da schon weitaus befriedigender. 

Hinzu kommen ein paar wenige, qualitative Aussetzer in der englischen Sprachausgabe, deren Betonung eigenartig und monoton wirken. Besonders die Synchronisation von Signa klingt einfach nur dumpf und lieblos. 

Doch es gibt ja auch noch X8! Hier wurde wieder sehr viel richtig gemacht. Die Dialoge hatten wieder Charakter und besonders die Cutscenes sahen toll aus. Auch die Geschwindigkeit des Spiels wurde wieder etwas angehoben, was natürlich einen positiven Effekt auf die Wahrnehmung der Action hatte.

Fazit

 

“Megaman

von am 31.07.2018

Die Megaman X Reihe ist Kult! Die zweite Legacy Collection ist ebenfalls mit den umfangreichen Bonus-Inhalten und Features ausgestattet worden, wie schon die erste Collection und bietet Fans der Serie die Möglichkeit, die Episoden 5-8 erneut und nachhaltig zu genießen. Die Collection ist eine spannende Zeitreise, die Genre-Fans auf jeden Fall begeistern wird!

Grafik – 80

Sound – 85

Gameplay – 75

Spieldesign/Spielwelt – 80

Spielspaß/Atmosphäre – 85

 

Die Megaman X Legacy Collection 2 ist für Xbox One, Playstation 4, Nintendo Switch und PC erhältlich.

Über Daniel Machut

Ich bin Chefredakteur bei KRAUTGAMING ! Aufgewachsen in der Steinzeit des Gaming, bin ich noch heute unterwegs in den unterschiedlichsten Welten. Hyrule, Rapture, Eos, das viktorianische London, Sondereinsätze auf der ganzen Welt und selbst die dunklen Tiefen des Weltraums habe ich nicht gescheut. Hier sollt ihr mehr von meinen Reisen in den virtuellen Weiten erfahren...

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