Krautgaming meets ID@Xbox

Krautgaming meets ID@Xbox

von am 19.07.2018 - 20:40
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Vor Kurzem sind wir einer Einladung von Microsoft gefolgt, die uns die Möglichkeit geboten haben, ein paar der kommenden ID@Xbox-Titel anzuspielen und uns stellenweise mit den Entwicklern und Publishern zu unterhalten…

Das ID@Xbox-Programm feiert mit der diesjährigen Gamescom in Köln, zeitgleich sein fünfjähriges Jubiläum. Innerhalb des Programms werden Spiele vermarktet, die sich abseits des Unwortes ‚Triple A‘ bewegen.

Der Markt ist besonders interessant, weil sich hier nicht nur Nischen-Titel finden, sondern auch spannende Innovationen, die maßgeblich für die Entwicklung der Spielebranche sind. 

So habe ich mit Freunde den Controller in die Hand genommen und möchte euch hier einen ersten Eindruck von ein paar Titeln ermöglichen und ohne euch zu spoilern, will ich 4 meiner persönlichen Highlights etwas genauer betrachten.

State of mind

Nach einer kurzen Einführung der Microsoft-Mitarbeiter zum Thema ID@Xbox, habe ich mich direkt zu den Leuten von Daedalic Entertainment begeben. Das Spiel State of mind ist bei mir nämlich schon seit einiger Zeit in den Fokus geraten. Ein Sci-Fi Abenteuer, das thematisch und optisch erste Eindrücke vermittelt, die an Klassiker wie Matrix, Blade Runner, Existenz und Ghost in the shell (Anime) erinnern… 

Einfach voll mein Ding!

Nach einer kurzen Einführung, mitsamt Trailer, konnte ich mich den ersten Minuten des Spiels widmen.

Bereits das Intro war fesselnd und erzeugte ein einzigartiges Feeling. Natürlich bin ich auch mit dem anwesenden Team von Daedalic ins Gespräch gegangen. So kamen Fragen zur Story, den Mechaniken und auch dem technischen Inhalt zur Sprache.

So dürft ihr von der Story bis zu 15 Stunden Spielzeit erwarten, wenn ihr der Typ seid, der gerne alles erkundet und sich so detailreiche Informationen zur Spielwelt ergattert. Das ist auch ratsam, denn die Geschichte hat so einiges zu bieten.

Die Verstrickung der Charaktere, in den unterschiedlichen Realitätsebenen, die ihr durchlaufen müsst, sind faszinierend und bieten spannenden Erzählstoff und Daedalic haben definitiv eine geile Geschichte zu erzählen. Im persönlichen Gespräch, wurde dieser Aspekt sogar besonders hervorgehoben. Bei Daedelic sei man weiterhin bemüht, Videospiele von ihren künstlerischen Wurzeln ausgehend, zu präsentieren. Diese finden sich eben auch in der Literatur und bespielhaft dafür ist besonders auch State of mind. Hierfür hat Martin Ganteföhr (Creative Lead hinter State of mind und Romanautor) federführend mitgewirkt und sich ausgiebig mit dem Thema Transhumanismus beschäftigt. Schon früher war er an beliebten Projekten beteiligt, wie zum Beispiel The Moment of Silence und Overclocked.

Das Spiel ist außergewöhnlich und erschafft in kürzester Zeit eine einnehmende Wirkung, wie ich es bei vielen Vollpreis-Spielen schon länger vermisse. Selbst die Low-Poly-Optik, die besonders den künstlerischen Part des Spiels unterstreicht, weiß ein enormes Maß an Emotionalität zu zeigen. Die Spielwelt ist beeindruckend und bietet spannende Details.

Für mich ist State of mind ganz klar das Highlight des Tages gewesen. 

Sonstige Infos:

– das Spiel wird 6 spielbare Charaktere umfassen

– die Darstellung auf PS4 und Xbox One wird in 4K und mit 30 fps laufen

– es wird das erste Daedalic Game, welches auch für Nintendo Switch veröffentlicht wird 

– Spielzeit: ca. 10-15 Stunden, je nach Spielstil

– unterschiedliche Enden

– der Hauptcharakter hat in englischer Sprache, den Sprecher von Geralt (The Witcher 3) spendiert bekommen. Eine deutschsprachige Synchronisation gibt es ebenfalls.

Release: 16. August 2018

Harold Halibut

Ein weiteres Highlight der Präsentation war auch Harold Halibut. Komischer Name, aber verdammt lustige Idee.

Harold ist ein Veteran, der in seine Rolle hineingeboren wurde. In den 70er Jahren startete die Menschheit, in der Angst die Erde zu verlieren, eine Expedition ins All, um eine neue Heimat zu finden. 

Nach einer Bruchlandung auf dem vermeintlichen Ziel, arrangiert sich die Besatzung, umgeben von den Wassermassen eines Ozeans. Ihr Ziel: Einen Weg in eine wohnlichere Heimat, wenn nicht sogar die Erde selbst. Auch wenn der Verdacht besteht, dass diese bereits Weltraumstaub ist. Einen gewaltigen Haken hat das ganze Unterfangen dabei trotzdem. Die Reise würde, aufgrund ihrer Dauer, nur den kommenden Generationen einen Zieleinflug ermöglichen und der sie umschließende Ozean, bedeutet weiterhin ein gewaltiges Problem. 

Außerdem scheint die Unterwasser-Gesellschaft noch mit einem weiteren Geheimnis des Planeten konfrontiert zu sein.

Der lineare Plot, der optisch im Stil von Klassikern wie Wallace & Gromit erscheint, behandelt den Alltag von Hauptfigur Harold. 

Während ich mich mit einem der Entwickler des Spiels unterhielt, ließ dieser verlauten, dass man bei Harold Halibut genauso bemüht war, sehr menschliche Szenarien darzustellen, wie auch einen gewissen selbstironischen Touch einzubauen, der für mehrere Altersgenerationen greifbar sei. Dafür habe man sich auch ein wenig die Animationsfilm-Schmiede Pixar zum Vorbild genommen.

Mir hat der erste Ausblick auf den Titel sehr gut gefallen. Die Animationen sind in sich stimmig, das Setting interessant und die Story macht den Anschein, ein angenehmes Niveau zu halten. Überraschend fand ich die Aussage, dass man bei dem Spiel größtenteils auf komplexere Rätsel verzichten möchte, da auch hier die Geschichte weit im Vordergrund stehen würde. 

Ich bin sehr gespannt. Nach State of mind, war dieser Titel die größte Überraschung der Veranstaltung und der inhaltliche Ansatz, um die Definition des Menschseins, hat schon beinahe eine nachdenkliche Stimmung, die mich wirklich fasziniert hat.

Release: 2019

Below

Mit Below kam ich bereits 2015 in Berührung. Das Spiel hatte seinerzeit, bei der Gamescom-Präsentation in Köln, schon seinen ganz eigenen Charme. 

Als Abenteuer entdeckt ihr die Geheimnisse einer fremden Insel und stellt euch in Top-Down-Perspektive ihrer gefährlichen Unterwelt. Dabei bekommt ihr es mit Kreaturen und Fallen zu tun, die euch bei falschem Handeln, sehr schnell mit dem Tod bestrafen. 

Below definiert sein Abenteuer durch das Gameplay selbst und nimmt euch so gut wie überhaupt nicht an die Hand. Das klassische “Leicht zu lernen, aber schwierig zu meistern!“-Konzept der Steuerung und die geschmeidigen Animationen wissen in ihren Bann zu ziehen. Der einnehmende Soundtrack und passende Sound-Effekte, erzeugen eine einzigartige Atmosphäre.

Trotz einiger Verschiebungen, scheint ein Release in diesem Jahr mittlerweile sehr sicher und wird von Indie-Liebhabern auch weiterhin mit Spannung erwartet. Ich bin jedenfalls kein Stück weniger angetan, als ich es bereits 2015 war.

Release: 2018 

Vigor

Auf den ersten Blick fühlt man sich doch stark an PUBG erinnert. Doch Vigor ist nur in Ansätzen wirklich mit dem Battle Royale Game vergleichbar. 

Es geht nicht darum, einfach der letzte Überlebende zu sein, sondern eher darum, euch mit Vorräten und Waffen einzudecken, die ihr in eure Homebase bringen sollt, um dort an Heim und Equipment zu basteln. Während ihr euch in einem Online-Match befindet, könnt ihr auf bis zu 15 andere Spieler treffen, die natürlich ebenfalls auf der Jagd nach frischer Beute unterwegs sind. Zeitlich wird die Runde dadurch begrenzt, dass ihr einer nuklearen Wolke entkommen müsst, die unaufhaltsam über eine der 6 Maps hinweg zieht.

Das mit der Unreal 4 Engine entwickelte Spiel, sieht dabei wirklich cool aus und auch die Steuerungsmechaniken, wie auch das Gunplay, wissen zu überzeugen.

Vigor befindet sich seit heute in der Beta und wird im Februar als F2P-Titel verfügbar sein.

Was ich im Gespräch noch entlocken konnte, ist die Tatsache, dass man ebenfalls darum bemüht ist, einen Team-Modus für das Spiel zu entwickeln. Sinnvolle Möglichkeiten dafür bietet das Spiel jedenfalls. In Bezug auf das Thema Lootboxen, äußerte der Aussteller von Bohemian, dass man zwar von kosmetischen Mikrotransaktionen ausgehen kann (dies sei bislang noch nicht klar definiert), aber ein ‚Pay 2 Win‘-Konzept ist schon allein augrund der Zielausrichtung des Games ausgeschlossen.

Diesen Titel gilt es jedenfalls im Auge zu behalten.

Release: F2P vermutlich ab Februar 2019

Und sonst so…

 

Die Veranstaltung war lustig, spannend und informativ. Ich konnte noch erste Blicke auf Tunic, Alpha Genesis One, Day Z, Monster Boy und Hero Defense erhaschen.

Eines ist meiner Meinung nach jedenfalls sicher: Die Zukunft der Spielebranche findet sich in vielen dieser Indie-Perlen. Wer neue und frische Ideen sucht, wird hier fündig.

Viel Spaß zum kleinen Preis und ein dickes Lob an Microsoft (bzw. Xbox), die nicht nur den Markt unterstützen, sondern auch den kleineren Entwicklern (und ihren Games), ein Gesicht verleihen. 

Ein paar Videos zu den zuletzt benannten Titeln, haben wir euch natürlich auch noch zusammengestellt:

Über Daniel Machut

Ich bin Chefredakteur bei KRAUTGAMING ! Aufgewachsen in der Steinzeit des Gaming, bin ich noch heute unterwegs in den unterschiedlichsten Welten. Hyrule, Rapture, Eos, das viktorianische London, Sondereinsätze auf der ganzen Welt und selbst die dunklen Tiefen des Weltraums habe ich nicht gescheut. Hier sollt ihr mehr von meinen Reisen in den virtuellen Weiten erfahren...

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