Korea droht Steam mit dem Bann
Dass Videospiele noch nicht überall als allgemein anerkanntes Kulturgut angekommen ist, beweisen zahlreiche Beispiele. Das Verbot von Mafia II und die aktuelle Zensurdebatte über Call of Duty: Black Ops zeigen, dass Games überall auf der Welt mit starken Zensurmaßnahmen zu kämpfen hat. Nun droht Südkorea dem InternetportalSteam mit dem Bann.
Hintergrund dieser Drohung ist die aktuelle Gesetzeslage des asiatischen Staates. Dort muss jedes Spiel von der Regierung selbst bewertet und mit einer Altersfreigabe versehen werden. Dabei Spielt es keine Rolle ob es sich um einen AAA-Titel, ein Handyspiel oder etwas, das man in seiner Freizeit programmiert hat, handelt. Sobald etwas veröffentlicht wird, muss es eingestuft werden.
Da diese Einstufung der Spiele selbstverständlich Geld kostet, und das nicht zu wenig, können sich vor allem kleine Independent- und Hobbyentwickler diese Bewertung nicht leisten. Doch genau gegen diese Verweigerer wird nun hart durchgegriffen. Bisher hat eine Website die Aufmerksamkeit der zuständigen Institution erregt, auf der man sein eigenes Rollenspiel kreieren kann. Sie wurde gezwungen, alle von Nutzern erstellen Spiele umgehend zu entfernen.
Doch auch gegenüber Valves Vertriebsplattform wurden Drohungen ausgesprochen. Über Steam werden nämlich Spiele in Korea verkauft, die allerdings alle nicht die notwendigen koreanischen Einstufungen enthalten.
Dabei steht allerdings noch aus, ob diese Drohungen tatsächlich wahr gemacht werden. Offensichtlich ist nach Verhandlungen der beiden Parteien eine „vollständige Blockade auf dem Tisch“ – es soll jedoch verstärkt nach „alternativen Möglichkeiten“ gesucht werden.