Belgien und die Niederlande erklären Lootboxen zum Glücksspiel

Belgien und die Niederlande erklären Lootboxen zum Glücksspiel

von am 26.04.2018 - 06:39

Bereits im November letzten Jahres startete die belgische Glücksspielkommission eine Untersuchung zum Thema Lootboxen (Beutekisten) in Videospielen (wir berichteten). Untersucht wurden Star Wars Battlefront 2, FIFA 18, Overwatch und Counter-Strike: Global Offensive. Nun ist die Kommission laut Eurogamer zu einem Ergebnis gekommen…

Konkret wurde untersucht ob Lootboxen, bzw. die zufallsgenerierte Gewinnausschüttung, als Glücksspiel zu werten sei oder nicht. Das Urteil der Kommission kommt für viele nun wenig überraschend: Beutekisten sind Glücksspiel und unterliegen somit dem belgischen Glücksspielrecht. Demzufolge ist es verboten diese Art von Glücksspiel ohne Lizenz anzubieten.

Nach Aussage des belgischen Justizministers Koen Geens, sind die Lootboxen in FIFA 18, Overwatch und Counter-Strike: Global Offensive demnach illegal und müssen entfernt werden. (Da die Lootboxen zum Zeitpunkt der Untersuchung nicht in Star Wars Battlefront 2 enthalten waren, kommt EAs Shooter hier noch einmal glimpflich davon)

Kommen die Publisher der Vorderung nicht nach, riskieren sie eine Freiheitsstrafe „von bis zu fünf Jahren und eine Geldstrafe von bis zu 800.000 Euro“. Sollten Jugendliche betroffen sein, könnte sich das Strafmaß sogar verdoppeln, fügte Greens hinzu.

In den vergangenen Tagen kam bereits die niederländische Glücksspielbehörde zu einem ähnlichen Ergebnis. Nach einer Studie verstoßen demnach die Beutekisten in DOTA 2, FIFA 18, PlayerUnknown’s Battlegrounds und Rocket League gegen das niederländische Glücksspielgesetz. Und auch hier wurden die Macher aufgefordert, die suchtsensitiven Elemente aus den Spielen zu entfernen. Dazu haben die betreffenden Entwickler/Publisher nun bis zum 20 Juni Zeit.

 

Quelle: Eurogamer, Heise

Kommentare

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Arkon 26. April 2018 um 14:43 26.04.2018 - 14:43

Moin,
sagt mal gab’s in dem Urteil eine genaue Definition was eine „loot box“ exakt definiert. Wäre für Menschen aus der games industry interessant.

Dominic Reifschläger 26. April 2018 um 18:09 26.04.2018 - 18:09

Zum besseren Verständnis: In beiden Fällen wurden die Lootboxen der jeweiligen Spiele betrachtet. D.h. es geht hier nicht um ein allgemeines Verbot von Lootboxen (da diese auch nicht in jedem Spiel gleich funktionieren), sondern immer um den Einzelfall. Davon abgesehen dürften die Urteile durchaus Symbolcharakter für andere Entwickler / Publisher haben.