Devil May Cry: HD Collection – Aus alt mach neu?

Devil May Cry: HD Collection – Aus alt mach neu?

von am 28.03.2018 - 12:35
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Neben Street Fighter, Mega Man und Resident Evil, gehört Devil May Cry mit Sicherheit zu Capcoms erfolgreichsten Marken. Da überrascht es auch kaum, dass die japanische Spieleschmiede (erneut) eine aufgehübschte Sammlung der ersten drei Teile veröffentlicht. Wir haben uns die HD Collection genau angeschaut, und was wir davon halten verraten wir euch im Test…

Warum ich schreibe „erneut“? Weil Capcom bereits 2012 erstmalig die Devil May Cry: HD Collection (damals für die PS3, sowie Xbox 360) veröffentlichte. Und leider muss ich auch sagen, das die Unterschiede zur „ersten“ HD Collection so verschwindend gering sind, das sich ein Kauf der Neuauflage für die meisten Fans nicht lohnen dürfte. Zwar wurde die Auflösung von 720p auf 1080p erhöht, und alle Spiele laufen mit flüssigen 60fps, doch darüber hinaus ist kaum Mehrwert vorhanden. So sind die Spielmenüs und Filme nach wie vor nicht für HD optimiert und das Bildschirmformat (in den Menüs) schwankt zwischen 4:3, 11:9 und 14:9.

Devil May Cry: HD Collection

Das soll allerdings nicht bedeuten, dass die HD Collection keine lohnenswerte Anschaffung wäre, ganz im Gegenteil! Allen, die bisher noch nicht Hand an Dantes erste Abenteuer legen durften, oder die einfach ihre Sammlung vervollständigen wollen, kann ich diese Compilation nur ans Herz legen. Die stylische Schnetzel-Action spielt sich auch heute noch ausgezeichnet, und das sage ich ohne nostalgisch verklärten Blick auf die Reihe. Denn tatsächlich gehöre ich zu den wenigen, die diese Klassiker zuvor noch nie gespielt haben (zu meiner Ehrenrettung: Immerhin Teil 4 steht in meinem Games-Regal 😉 ).

Für alle die ebenfalls noch Nachholbedarf in Sachen Devil May Cry haben, schildere ich hier meine Eindrücke zu den einzelnen Ablegern der Reihe.

Devil May Cry – Heul doch!

Das 2001 veröffentlichte ‚Hack and Slay‘ sollte ursprünglich der nächste Teil einer anderen Capcom Reihe werden: Resident Evil. Und schaut man genau hin, entdeckt man noch so manche Ähnlichkeiten zu den Survival-Horror Wurzeln. So erinnert das dämonische Schloss in dem Dante den Großteil des Abenteuers erlebt, stellenweise frappierend an ein gewisses, Zombie-verseuchtes Herrenhaus. Inklusive fester Kameraperspektiven natürlich. Und genau wie in Resident Evil sucht man auch in Devil May Cry häufig nach einem Schlüssel, der die nächste Tür öffnet.

Devil May Cry: HD Collection

Der größte Unterschied und mit ein Grund warum Devil May Cry zu einer eigenständigen Reihe wurde, ist aber das Kampfsystem. Im krassen Gegensatz zu dem trägen Geballer aus Resident Evil, hat Dantes Abenteuer ein sehr schnelles und vor allem anspruchsvolles Kampfsystem spendiert bekommen. Mit schnellen Schwerthieben, Doppelsprüngen und Wandläufen, kämpft sich Dante wesentlich geschmeidiger durch die monströsen Horden, als seine Kollegen aus Raccoon City.

Zugegeben, im ersten Moment ist die Steuerung noch recht gewöhnungsbedürftig. Vor allem da man häufig mit dem unerwarteten Wechsel der Kameraperspektive kämpft. Doch hat man die Moves erst einmal verinnerlicht, metzelt sich Dante spektakulär durch die Reihen der Feinde.

Das besondere Highlight sind aber die Bosskämpfe. Die toll designten Kreaturen verlangen euch und Dante alles ab und überraschen immer wieder mit neuen Angriffsmustern. Hier muss man schnell schalten, im richtigen Moment attackieren und auf die Bewegungen des Feindes achten. Bei so taffen Gegnern sind häufige Bildschirmtode natürlich vorprogrammiert. Zusammen mit dem sehr unvorteilhaften Speichersystem, durch das man oftmals ganze Kapitel erneut spielen muss (und das übrigens alle Teile auf der Collection gemeinsam haben), kommt hier schnell Frust auf. Doch ist die Höllenkreatur dann endlich geschlagen, fühlt sich das einfach nur klasse an! Nicht nur einmal ist mein Controller scheppernd in der Ecke gelandet, bevor ich mich dann aber doch wieder aufgerafft habe – Nur noch ein Versuch!

Ein weiterer Pluspunkt für das Spiel, ist die dichte Atmosphäre. Das liegt nicht nur an der phantastischen Klangkulisse, sondern auch an der detaillierten, toll designten Spielwelt. Natürlich darf man hier, dem Alter des Titels entsprechend, nicht zu viel erwarten. Dennoch war ich positiv überrascht wie detailverliebt die Hintergründe gestaltet wurden.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Devil May Cry auch heute noch ein verdammt gutes Spiel ist, das zwar unter einigen kleinen Problemen leidet, aber dennoch seinen Platz als eines der besten Hack and Slays verteidigen kann. Wie sieht es also mit der zwei Jahre später erschienenen Fortsetzung aus?

Devil May Cry 2 – Und wer heult jetzt?

Für die Fortsetzung haben sich die Macher auf die Tugenden des ersten Teils konzentriert, und diese weiter ausgebaut. Allerdings mit gemischtem Erfolg. So sind vor allem die großen, und im Vergleich zum Vorgänger offeneren Areale ein Segen. Hier kann man Dantes Bewegungsrepertoire besser ausnutzen als zuvor, wodurch sich auch Wandläufe und Doppelsprünge sinnvoller ins Gameplay integrieren. Zudem steuert sich Halbdämon Dante nun noch flüssiger als im Erstling, was auch den Schwierigkeitsgrad ein wenig abmildert.

Devil May Cry: HD Collection

Mit Lucia gibt es in DMC2 sogar zwei spielbare Charaktere. Die spielerischen Unterschiede zwischen ihr und Dante sind aber sehr gering.

 

Leider haben die Entwickler auch am Schwierigkeitsgrad der Gegner geschraubt, wodurch die Kämpfe, vor allem gegen die Bosse, insgesamt zu leicht ausfallen. Zudem ist in den größeren Arealen auch der hohe Detailgrad des Vorgängers verloren gegangen, und die allgemeine Farbpalette besteht größtenteils nur aus Grau und Brauntönen. Darunter leidet natürlich besonders die Atmosphäre. Dadurch kann Devil May Cry nicht an die Qualität des Vorgängers anknüpfen und ist somit der schwächste Teil der Collection.

Devil May Cry 3 – Zum heulen schön

Der im Jahr 2005 erschienene dritte Teil macht zum Glück einiges besser. So liegt der Schwierigkeitsgrad irgendwo zwischen den ersten beiden Teilen und ist somit zugänglicher als der Erstling, aber dennoch weit fordernder als der direkte Vorgänger. Auch Dantes Steuerung, sowie das Kampfsystem selbst wurden nochmals ein wenig angepasst. Der weißhaarige Dämonenschlächter kann nun zwischen verschiedenen Kampfstilen wählen, wodurch sich das Kampfgeschehen noch vielfältiger präsentiert. Während eines Kampfes kann außerdem jederzeit die Waffe gewechselt werden, was noch abgefahrenere Kombos ermöglicht. Und endlich ist es möglich den Kamerawinkel (teilweise) manuell zu verändern.

All die kleinen Updates und Verbesserungen machen Devil May Cry 3: Dantes Erwachen – Special Edition (so der volle Titel) in meinen Augen zum Highlight der Collection.

fazit

Devil May Cry: HD Collection

von am 28.03.2018

Die Devil May Cry: HD Collection ist ein Pflichttitel für Freunde schneller Action. Aber nur für die, die nicht schon die HD Collection aus dem Jahre 2012 im Regal stehen haben. Denn inhaltlich hat sich wenig bis garnichts geändert. Hier hätte Capcom durchaus noch ein wenig extra Arbeit investieren dürfen um Fehler, wie das wechselnde Bildformat, komplett zu korrigieren. Dennoch gehören die spielerischen Qualitäten der Reihe auch heute noch zum besten, was das Genre zu bieten hat.

 

 

 

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