Forza Motorsport 7: Keep on rollin‘

Forza Motorsport 7: Keep on rollin‘

von am 15.10.2017 - 22:00

Auch in diesem Jahr kam das Rennsport-Genre nicht zu kurz. DiRT 4, F1 2017 und Project Cars 2 sind hierbei die Titel, die wir testen durften. Jetzt schickten Microsoft und Turn 10 ihren hauseigenen Exklusiv-Giganten ins Rennen und bringen die Konkurrenz damit ordentlich ins Schwitzen. Warum sich das so verhält und was Forza Motorsport 7 im Verhältnis abliefert, erfahrt ihr hier…

‚Kopf an Kopf‘-Rennen

Aktuell liefern sich speziell Project Cars 2 und Forza Motorsport 7 ein heftiges Duell innerhalb des Rennspiel-Genre. Ab dem 18. Oktober wird das Rennen sogar noch um Sonys exklusiven Racer GT Sport erweitert. Um den idealen Titel für sich zu finden, geht es stellenweise um feinste Details, die letztlich den Unterschied ausmachen. Aber besonders der Umfang ist hier ein wichtiges Thema, bei dem Forza ganz klar die Nase vorne hat.

Einen Hammer entlädt das Rennspiel von Turn 10 Studios bereits mit der Auswahl an Fahrzeugen – bereits mehr als 700 Autos bekommt ihr in Microsofts Play Anywhere-Titel geboten. Und da Autos hier klar im Fokus stehen, ist das schon eine ordentliche Hausnummer im Vergleich zu allen anderen vergleichbaren Titeln. Zum Start bewegen sich nämlich sowohl Project Cars 2, als auch GT Sport noch unter der Marke von 200 Automobilen.

Die Auswahl der Gefährte erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte der Rennsport- und Automobilhistorie und es macht tatsächlich Sinn, sich an die einzelnen Fahrzeuge heranzuwagen. Außerdem weckt das Spiel einen gewissen Sammeltrieb. Natürlich kämpft man hier nicht nur um Plätze, sondern auch um Preisgelder und weitet so seinen Fuhrpark immer weiter aus. Doch darauf beschränkt sich Forza Motorsport 7 natürlich nicht.

Jeder will belohnt werden!

Im Forza Driver’s Cup, dem Karriere Modus des Spiels, arbeitet ihr euch an die Spitze des Rennsports und das tut ihr natürlich in den unterschiedlichsten Kategorien und Automobilklassen. Bereits im ersten Meisterschaftsblock trefft ihr auf mehrere Klassenrennen und bekommt zudem auch noch eine Auswahl von bis zu 4 Schaurennen gestellt, die euch gegebenenfalls sogar kleine Challenges absolvieren lassen. Im Seeker-Block könnt ihr zum Beispiel mit einer Limousine an einer Autobowling-Fahrt teilnehmen, bei der es gilt mehrfach angeordnete Kegel auf einer vordefinierten Strecke umzufahren. Hier bietet es sich natürlich direkt an, auch mal seine Drift-Skills zu testen.

Nach den absolvierten Rennen, steigt ihr wieder in eurem Fahrer-Rang und mit entsprechendem Aufstieg, könnt ihr aus 3 Belohnungen wählen. So entscheidet ihr zwischen zusätzlichen Ingame-Credits, einem vergünstigten oder kostenlosen Wagen für euren Fuhrpark und letztlich gibt es die Möglichkeit ein paar Outfits für seinen Drivatar freizuschalten.

Weiterhin gilt es wieder einen Fuhrpark-Rang aufzubauen. Je höher der Rang, desto seltenere Fahrzeuge könnt ihr wieder freischalten und es sind in der Masse wirklich echte Schmuckstücke dabei. So zum Beispiel auch der Cover-Wagen – ein 2018er Porsche 911 GT2 RS. Der Wagen wurde auch beim E3 Event von Microsoft vorgestellt und ist im Spiel ein regelrechter Kraftprotz.

Gotta catch `em all!

Wie ich bereits zuvor erwähnt habe, fördert Forza Motorsport 7 die Sammelwut und es ist beinahe ein ähnliches Gefühl, als wenn ich auf Pokémon-Jagd gehe. Man möchte sie einfach alle in seinem Fuhrpark und am liebsten auch alle irgendwie gefahren haben. Ein sehr motivierendes Konzept, bei dem ihr auch auf unterschiedlichste Arten an neue Fahrzeuge gelangen könnt.

Eine Möglichkeit ist der genannte Stufenanstieg im Fahrer-Rang und die damit verbundene Auswahl der Belohnung. Dann gibt es 3 Shopping-Varianten: Die einfache ‚Auto kaufen‘-Option und den Fachhändler, bei dem ihr spezielle, aber zeitlich rotierende Angebote erhaltet. Die dritte Variante wird das nachträglich implementierte Auktionshaus.

Ebenfalls interessant gestaltet, ist das Konzept um die Preiskisten.

Oh, mein Gott! Hat er jetzt wirklich gesagt, dass Preiskisten interessant sind? Meint er damit die stark kritisierten Lootboxen? In jedem anderen Spiel wird dieses Konzept zerrissen und als nervig geschildert und er behauptet doch tatsächlich, dass das in irgendeiner Form gerechtfertigt sein kann ?

Antwort: JA! Genau DAS möchte ich damit sagen!

Das Preiskisten-System basiert auf reiner Ingame-Währung (kein Echtgeld!) und es werden hierbei nicht nur Autos oder Outfits freigeschaltet. In Forza Motorsport 7 erhaltet ihr aus den Preiskisten nämlich auch diverse Challenges, mit denen ihr euch einen EP-Boost verschaffen könnt. Dabei fallen die Herausforderungen ganz unterschiedlich aus und können sogar Auswirkungen auf euer Gameplay haben. So kann es zum Beispiel sein, dass eure aktivierten Fahrhilfen abgeschaltet werden, um den Boost zu bekommen. Der Erhalt der Credits gestaltet sich innerhalb des Spiels so fair, dass ihr trotzdem keine Probleme haben solltet, auch mal die eine oder andere Lootbox zu öffnen. Sie sind als Random-Unterstützung zu verstehen, aber keineswegs nötig um im Spiel effektiv vorwärts zu kommen. Aus diesem Grund fällt das System auch zu keiner Zeit negativ auf.

Die Straße im Blick

Optisch ist Forza Motorsport 7 wirklich ein Traum. Und dabei sei angemerkt, dass der Test bislang nur auf der Standard Xbox One durchgeführt werden konnte. Ich bin jetzt schon gespannt, was das Spiel mit der Power der Xbox One X anstellt.

Hier muss sich aber auch Project Cars 2 einen Vergleich gefallen lassen. Die Umgebungsgrafiken in Forza 7 wirken hierbei weitaus lebendiger. Sattere Farben und üppigere Details machen das Spiel im direkten Vergleich noch ansehnlicher und lassen eigentlich keine Wünsche offen. Außerdem passiert auf der Strecke einfach mehr. Man kann Flugzeuge im Landeanflug beobachten, von den Tribünen hagelt es Blitzlichtgewitter und auch der Wetterwechsel wirkt imposanter in Szene gesetzt. Das alles wird begünstigt durch wahnsinnig realistisch wirkende Lichteffekte, was Forza auch geschickt bei Nachtrennen beweist.

Es gibt eigentlich nur einen Punkt, den ich Project Cars 2 anrechnen muss, was den direkten Grafikvergleich angeht. Die Wasseranimationen an der Karroserie des Autos, wirken bei PC2 einfach wesentlich detailreicher. Ein Punkt der allerdings nur geringfügig ins Gewicht fällt. Besonders wenn man das Spiel aus der Cockpit-Perspektive spielt, welche bei Forza 7 und PC2 einfach grundsätzlich den meisten Spaß bringt.

Man steht auf Kurven

Die Steuerung der Rennspiels ist in einem so breiten Feld individualisierbar, dass nahezu jeder Spieler-Geschmack abgedeckt ist. Wer auf Arcade-Racer steht bekommt ein genauso gutes Spiel geliefert, wie der geübtere Fan von Simulationen. Auch wenn man Forza 7 in kleinen Details (unter anderem auch im Kontrollverhalten der Fahrzeuge bei einem nassen Wetterumschwung) anmerkt, dass es weniger eine vollwertige Simulation sein möchte, als es beispielsweise bei Project Cars 2 der Fall ist oder gar bei den Simulationseigenschaften eines F1 2017. Kleiner Tipp: Wer das Spiel mit vollen Simulationseinstellungen spielen möchte, sollte auch über den Kauf eines Racing-Wheels nachdenken. Ähnlich wie PC2, ist auch Forza Motorsport 7 ein erneuter Beweis dafür, dass ein Controller ab einem gewissen Grad einfach kein Lenkrad ersetzt. Trotzdem macht Forza 7 auch hier einen richtig guten Job und bietet durch seine Vielfältigkeit, wie auch Zugänglickeit, ein einzigartiges Rennerlebnis.

 

Dabei wurden auch wieder kleinste Features bedacht, die dem Gesamtpaket die Krone aufsetzen. So hört ihr vor vereinzelten Events in der Karriere die Stimmen und Statements bekannter Fahrer oder Kommentatoren. Dies sorgt für einen spannendes und mitreißendes Gefühl. Das Spiel inszeniert jedes Rennen als Event und ich habe mich selbst sehr oft dabei erwischt, wie ich mit vollem Körpereinsatz auf dem Sofa in die Kurven gegangen bin.

Das muss kesseln in den Ohren…

Die Sounds im Spiel sind super. Von den authentischen Motorengeräuschen, dem Jubel des Publikums, bis hin zu den Wettereffekten. Die Geräuschkulisse sitzt! Besonders beeindruckt zeigte ich mich bei den drohenden Soundeffekten, eines aufziehenden Gewitters. Mit den Blitzen und dem dazugehörigen Donnergrollen wirkt der Wetterwechsel richtig atmosphärisch auf den Spieler.

Die musikalische Untermalung wirkt etwas rockiger. Zwar immernoch mit einer eigenwillig poppigen Note, die aber etwas runder ins Gesamtbild passt und so seinen ganz eigenen Charme versprüht.

Fazit

Forza Motorsport 7

von am 15.10.2017

Forza Motorsport präsentiert sich auch im siebten Teil der Reihe von seiner besten Seite und profitiert von seiner Zugänglichkeit für die verschiedensten Spielertypen. Vielseitige Strecken, die zudem nie einen statischen Eindruck hinterlassen, umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten, eine umwerfende Optik und ein unschlagbarer Umfang in Sachen Autos, machen das Spiel zu einem der ganz großen Rennspiel-Highlights des Jahres. Keep On Rollin‘, Baby! It’s Forza-Time…

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