NBA 2K17: Der Basketball-Gigant im Review

NBA 2K17: Der Basketball-Gigant im Review

von am 07.10.2016 - 19:28

Autor: Daniel Machut

Schon im letzten Jahr zählte NBA 2K16 zu den erfolgreichsten Sportspielen und erhielt wirklich tolle Wertungen. Natürlich wollen 2K an diesen Erfolg anknüpfen und haben am 16.9.2016 ihren neuesten Ableger auf’s Feld geschickt – NBA 2K17 ! Wir haben das neue Basketball-Spiel für euch unter die Lupe genommen…

The Prelude – Ein Vorgeschmack

Bereits eine Woche vor Release des Hauptspiels wurde eine Art Demo veröffentlicht, die den einfachen Namen NBA 2K17 – The Prelude trug. Allerdings muss man fast sagen, dass das Wort Demo hier nicht ganz richtig passt. Es handelte sich tatsächlich mehr um eine Art Vorgeschichte zum Hauptspiel, in welcher man seinen Spieler-Charakter erstellen konnte, um mit diesem die ersten College-Spiele zu bewältigen.

Besonders ansprechend war allein schon der Fakt, dass die erspielten Stats des Charakters im Speicherstand des Hauptspiels übernommen wurden.

Leider war der Gesichts-Scanner, welcher in der Mobile-App MyNBA2K17 enthalten ist, noch nicht funktionstüchtig. Allerdings konnte man sich über die App bereits virtuelle Credits erspielen, die ebenfalls sofort im Hauptspiel umgesetzt werden konnten bzw. auch zum Upgraden der eigenen Figur nützlich waren, was ja schon in The Prelude möglich war. Dies funktionierte über ein sehr unterhaltsames Minispiel, welches darauf basiert Sammelkarten zu ergattern und diese zu stärken. Tolle Idee für eine Companion-App, die so eben nicht nur Statistiken bietet.

Der Ball muss in den Korb, Pres !

Auch im Original ein echter Basketball-Fan: Daniel Machut / Krautgaming Chefredakteur

2 Tage vor Release habe ich dann erneut probiert, meinen erstellten Charakter über die App noch realistischer an mich anzupassen und siehe da – es hat funktioniert und ich war regelrecht verblüfft vom Ergebnis (siehe Bild).

Mir kribbelten schon regelrecht die Finger und ich konnte es kaum noch erwarten endlich die Vollversion in meine Xbox One zu schieben. Als dann der Tag X eingeläutet war und ich das Spiel installiert hatte, überkam mich eine regelrechte Flut an Optionen. Hauptaugenmerk habe ich allerdings sofort auf die Kampagne gelegt, denn genau diese ist es ja auch, die man als spezielles Kernstück der letzten Teile betrachten kann. 2K haben sich hier nämlich gekonnt von ihrem Konkurrenten EA Sports – NBA LIVE  abheben können.

Nachdem ich nun die ersten College-Spiele im Prelude abgeschlossen hatte, wollte ich natürlich nun auch sehen wie mein Spielercharakter sich letztlich in der NBA schlägt. Den Spitznamen aus The Prelude, President, hat mein Charakter natürlich beibehalten und ich bin jetzt bei den Detroit Pistons unter Vertrag. Meine Teamkameraden wissen wohl noch nicht so recht, was sie von dem Frischling halten sollen, der jetzt in ihren Reihen mitspielt und nach einer ersten einleitenden Sequenz befinde ich mich auch schon sehr schnell in meiner noch etwas runtergekommenen Sporthalle. Diese kann ich für freies Training nutzen und nur von hier wähle ich meinen Tagesplaner an.

Planung ist die halbe Miete

Es ist fast wie im echten Leben. Manchmal gibt es einfach terminliche Überschneidungen und sich dann dennoch gut geplant durch den Tag zu bewegen, stellt sich als regelrechte Kunst heraus. Diese Entscheidungen gilt es in NBA 2K17 ebenfalls zu treffen.

Ist es vielleicht angebracht mal ein Event zu besuchen, damit man ein paar Fans abgreifen kann ? Sollte ich mich lieber beim Training aufhalten, um meine Statistiken aufzubessern ? Wie sieht es mit Werbeverträgen aus ? Und Freunde gibt es ja schließlich auch noch ?!

Das sind tatsächlich alles Punkte, die man hier abseits der Spieltage berücksichtigen sollte und sich auch auf das Spielgeschehen auswirken können. Die netten Zwischensequenzen lockern den Terminplan etwas auf und NBA 2K17 schafft eine Sache mit Sicherheit – das Erzeugen eines Mittendringefühls ! Das Handy der Figur klingelt hin und wieder und man hat, je nach Gesprächspartner, auch unterschiedliche Antwortmöglichkeiten.

All diese Optionen fühlen sich weniger nach einer Sportsimulaton an, als dann vielmehr wie ein waschechtes Rollenspiel im ‚Coach Carter‘-Universum, das als besonderen Bonus auch noch mit realistischem NBA-Background Körbe versenkt.

Dieser Fakt gereicht dem Spiel durchweg zum Vorteil. Das Spielgeschehen fühlt sich spannend an und auf mich wirkt die Eigenstrukturierung des Geschehens sehr motivierend und lässt mir genügend Freiraum, um die Möglichkeiten der weiteren Individualisierung des Charakters stückweise voranzutreiben. Hierzu zählen neue Moves, Klamaotten, Schuhe und natürlich auch die Anpassung meiner eigenen Trainingshalle.

Mögen die Spiele beginnen

Natürlich beinhaltet der Terminplan auch entsprechende Spieltage. Die Inszenierung der großen Turniere weiß wirklich zu fesseln. Wenn man möchte, kann man sich komplette Vorberichte und Prognosen der Spieler ansehen, die von einer Expertenrunde vorgestellt werden, als hätte man gerade selber den Fernseher angemacht. Es gibt kleine Interviews mit Spielern (auch der eigens erstellte Charakter bekommt hier seine Auftritte), kleine Showeinlagen und Warm-Ups werden gezeigt und sogar Cheerleader-Einlagen fehlen hier nicht. In den Pausen gibt es Ansprachen vom Coach, kleine Statistiken und insgesamt wirkt jedes Spiel wie ein richtiges Event. Wenn man natürlich keine Lust darauf hat, kann man diese Passagen auch überspringen.

Die Steuerung im Spiel geht sehr gut von der Hand, da sich das Spiel spürbar auf das Gesamtgeschehen konzentriert und man nicht gezwungen ist, sich mit wirren Tastenkombinationen zu quälen. Der Fokus liegt hier besonders auf gutem Timing und entsprechendem Stellungsspiel, was ja auch im echten Turnier zwei unverzichtbare Qualitäten sind.

Die Bewegungsanimationen sind wahnsinnig geschmeidig, könnten realistischer kaum sein und auch die virtuellen Spieler-Abbilder sind perfekt getroffen. 2K haben hier wirklich ein Entertainmentpaket abgeliefert und bleibt aktuell konkurrenzlos, da sich EA in diesem Jahr wohl mehr dem Mobile-Markt gewidmet haben

Eine der besonderen Qualitäten von NBA 2K17 ist auch die Einsteigerfreundlichkeit. Ob man sich jetzt direkt in Online-Matches bewegen möchte, oder vorerst Erfahrungen mit dem Handling sammeln möchte – das Spiel bietet alle Optionen für erfahrene und brandneue Spieler.

Fazit

NBA 2K17 ist ein gelungenes Sport-Rollenspiel mit einem angenehmen Konzept und einer stimmungsvollen Kampagne, durch die man auch mit unterhaltsamen Charakteren geführt wird. Besonders Team-Kollege Justice Young (gespielt von Schauspieler Michael B. Jordan) spielt im Verlauf der Kampagne eine entscheidende Rolle. Das Spiel weiß langfristig zu unterhalten und steigert kontinuierlich seinen spielerischen Anspruch. So kann man mit seinem eigenen Charakter richtig mitwachsen und 2K schaffen eine angenehme Atmosphäre, die getreu dem Motto „Mittendrin statt nur dabei!“ läuft. Nebenbei sieht das Spiel auch noch umwerfend aus und schafft es, trotz der vielfältigen Anpassungsmöglichkeiten, übersichtlich zu bleiben. Ein tolles Spiel, das mir viel Spaß bereitet hat.

 

Wertung: 9/10

 

 

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