GC15 – Heavy Gear Assault

GC15 – Heavy Gear Assault

von am 08.09.2015 - 11:00
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Man mag es zwar nicht merken, wenn man über die Gamescom wandert und nur für die großen Titel Augen hat, aber Nischentitel haben Hochkonjunktur. Ob es nun harte Weltraum-Simulationen wie etwa Star Citizen und Elite: Dangerous sind oder aber die Rundenstrategie, die seit einigen Jahren ein wahres Comeback feiert – es gibt Spiele für die unterschiedlichsten Geschmäcker. Und so war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sich jemand erneut am vermeintlich toten Genre der Mech-Simulation versuchte.

Dieser jemand ist MekTek Studios, ein Entwickler, der aus der Mod-Community zu den Mechwarrior-Spielen hervorging und in Kooperation mit Microsoft Mechwarrior 4: Mercenaries inklusiver aller Community-Mods kostenlos veröffentlichte. Die Begeisterung für riesige Kampfroboter ist damit also da – und die Unterstützung auch: MekTek arbeitet in Kooperation mit Epic Games und erhielt eine frühe Version der Unreal Engine 4, um an Heavy Gear Assault zu arbeiten.

Ähnlich wie bei Star Citizen gibt’s Heavy Gear Assault in Modulen: Auf der Gamescom zeigen mir die Entwickler das sogenannte Gear Bay-Modul, in dem die Spieler ihren eigenen Mech („Gear“) gestalten können. Und tatsächlich: Die UE4 lässt Plastik wie Plastik und Metall wie Metall aussehen. Außerdem können Spieler eigene Dekorationen ins Spiel einfügen, um sie auf ihre Roboter zu kleben, was besonders Clans freuen dürfte.

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Wie es bei jeder Mech-Simulation üblich ist, gibt es ein detailliertes Schadensmodell – einzelne Panzerteile lassen sich vom Innenskelett des gegnerischen Gears schießen. Das soll sogar so detailliert sein, das es möglich ist, den anderen Robotorn einzelne Finger wegzuballern. Außerdem können wir anderen Gears die Waffen aus der Hand zu reißen und diese selber zu benutzen. Der Spieler muss dabei Genre-typisch jederzeit auf seine Hydraulik, Elektrizität und Treibstoff achten – wenn eine dieser Ressourcen auf einen Tiefstand fällt, gibt’s Probleme. Manchmal ist es daher nötig, das Cockpit zu verlassen und ohne den schützenden Roboter sein Glück zu versuchen.

Seit der Gamescom befindet sich das Spiel im Early Access. Vorher gab’s einen begrenzten Zugang und, für die Fans, ein Beta-Turnier im Januar. Dafür gewannen die Entwickler die Unterstützung unter anderem von Razer und MSI. Heavy Gear Assault möchte jedoch nicht nur auf Multiplayer und e-Sports abzielen. Einzelspieler sollen in Episoden einzelne Missionen spielen können, in denen das Heavy Gear-Universum seine reichhaltige Geschichte entfalten kann – Tabletop-Lizensen bringen immerhin nicht umsonst einen riesigen Fundus an Hintergrundgeschichten mit sich.

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Noch ist es für die Einzelspieler-Kampagne jedoch zu früh – und für den Rest des Spiels auch. Die Landschaften, in denen die Mechs kämpfen, sind etwas karg und im Gegensatz zu den Gears grob texturiert. Explosionen und andere Effekten fehlt die Kraft. Insgesamt macht das Spiel den Eindruck, dass noch eine Menge Arbeit vor den Entwicklern steht; aber das Team ist engagiert, hat eine starke, alteingesessene Community hinter sich stehen und außerdem die Unterstützung prominenter Sponsoren. Mit etwas Zeit kann Heavy Gear Assault zur besten Mech-Simulation seit Jahren heranwachsen, und darauf warte ich nach einer Kindheit mit Mechwarrior 2 und Earthsiege schon seit Jahren.

Über Christoph Volbers

Christoph hat viel zu viele Töpfe am Kochen: Er ist der Kopf hinter dem Science Fiction-Metal-Projekt Xenogramm und schreibt an seinem eigenen Roman. Gleichzeitig studiert er Englisch und Geschichte im schönen Bremen (nicht lachen!). Da er jedoch nicht immer vor dem Bildschirm hocken kann, geht er arbeiten - und zwar in einer Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigungen. Wenn er sich davon erholen will, dann kocht er, oder er geht laufen, oder er sieht sich Filme und Serien an. Oh, und offenbar schreibt er auch für krautgaming. Wie konnte ich das nur übersehen?

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