Get7 – ein asiatisches Kartenspiel mit westlichem Look

Get7 – ein asiatisches Kartenspiel mit westlichem Look

von am 29.08.2010 - 17:49

Wer hat in der Grundschule die Pause eigentlich nicht mit Pokémon-, Yu-Gi-Oh oder Magickartenspielen verbracht? Diese Art des Kräftemessens und der Sammelleidenschaft übt seit eigentlich schon immer eine wahnsinnige Faszination aus. Da liegt es nahe, diese Idee in ein Online-Spiel zu packen, um möglichst viele Menschen vor dem Bildschrim stundenlang zu fesseln. Mit Get7 erwartet euch ein Kartenspiel, das verschiedene Elemente kombiniert und daraus etwas ganz eigenes macht. Wir haben für euch die Beta-Version des Spiels getestet und verraten euch, ob ihr Poker und Co. in Zukunft vergessen könnt.

Der Ursprung des Spiels

Get7 basiert auf dem in Europa weniger bekanntem Kartenspiel „GoStop„. In Asien ist dieses Spiel sozusagen Kulturgut und fesselt schon seit Generationen Jung und Alt. Das Spielprinzip vereinigt Glücks- und Strategie-Elemente. Aber auch risikofreudige Menschen kommen auf ihre Kosten; es gilt das Motto: wer viel wagt, der gewinnt! Mit einem westlichen Kartenspiel lässt sich das Ganze allerdings nur schwer vergleichen, es finden sich aber Elemente aus Poker, Canaster und MauMau.

Die Regeln – Easy to learn, hard to master!

Die Regeln des Spiels sind eigentlich gar nicht sooo schwer: Es gibt 12 Karten-Typen mit Nummern von 1 bis 12, die jeweils mit einem anderen Geschöpf aus der Fantasy-Welt verziert sind. Von jedem Kartentyp gibt es vier Karten mit der selben Nummer, insgesamt sind es also 50 Karten inclusive zweier Joker. Jede einzelne Karte hat einen Rang. Es gibt Helden, Könige, Offiziere und Soldaten. Ihr spielt immer 1 vs. 1.

Der Spielablauf verläuft rundenbasiert. Zunächst erhält jeder Spieler zehn Karten, die er vor sich liegen hat. In der Mitte liegen acht Karten für beide Spieler sichtbar. Die restlichen 22 Karten sind auf einem Haufen in der Spielfeldmitte. Nun gilt es, Paare zu bilden. Das heißt, ihr legt eine Karte von euerer Hand auf eine offene Karte mit der selben Nummer. Das somit gebildete Pärchen gehört euch und kommt auf eueren Ablagestapel. Nun wird eine Karte vom Haufen in der Mitte aufgedeckt. Passt diese zu einer bereits offenliegenden Karte, wandert das Pärchen auch auf eueren Ablagestapel. Wenn nicht, bleibt sie offen liegen. Damit ist euer Zug beendet und der Gegner macht genau das selbe. So geht es Runde um Runde weiter. Für das Sammeln der Karten gibt es Punkte – je nachdem welchen Rang sie haben mal mehr oder weniger. Zusätzlich gibt es noch bestimmte Kartensets, die Bonuspunkte geben. Wer als erstes sieben Punkte hat (daher der Name Get7), gewinnt.

Damit ist das Spiel aber noch nicht ganz vorbei, denn ihr habt nun die Möglichkeit weiterzuspielen und somit noch mehr Punkte zu ergattern oder aber aufzuhören. Entscheidet ihr euch für letzteres habt ihr endgültig gewonnen. Entscheidet ihr euch aber weiter zu spielen (das nennt sich dann eine Attacke), müsst ihr darauf achten, dass euer Gegner nicht mehr als sieben Punkte hat. Denn sonst hat er eueren Angriff abgewehrt und kann zum Gegenangriff ansetzten und euch richtig viel Gold aus der Tasche ziehen.

Puh, soviel zu den Grundregeln. Wem das jetzt alles zu schnell ging, oder wer das ganze bildlich vor seinen Augen sehen mag, der kann ja die äußerst gelungene Spielanleitung auf der Homepage der Spielemacher anschaun.

Gleiche Chancen für jedermann

Worum spielt man in Get7 eigentlich? Natürlich im virtuelles Gold. Ihr startet mit 100.000 Münzen und dürft diese dann in den verschiedenen Arenen verzocken. Dabei habt ihr je nach euerer Geldmenge Zugang zu den verschiedenen Arenen, die sich darin unterscheiden, wie viel Gold ihr pro Punkt am Ende eines Spiels gewinnt. Somit soll etwas Chancengleichheit herrschein. Apropos Chancengleichheit, auf die wird bei Get7 sehr geachtet. So kann man zum Beispiel nur 100 Spiele in zwölf Stunden bestreiten, was verhindern soll, dass man den ganzen Tag vorm PC sitzt und massenhaft Gold anhäuft. Außerdem ist es nicht möglich, der (nicht gerade schlauesten) KI in großen Mengen Geld abzuknöpfen. Hier liegt das Limit bei 300.000 Gold pro zwölf Stunden, was vergleichsweise wenig ist.

Einsteigerfreundlichkeit wird bei Get7 groß geschrieben

Doch genug der Theorie, wie spielt sich das Ganze? Also zunächst sei gesagt, dass das Spiel äußerst einsteigerfreundlich ist. Auch Leute, die noch nicht viel Erfahrung mit dieser Art von Kartenspiel haben finden Dank der wirklich gelungenen und interaktiven Anleitung leicht in das Spiel. Alle, die nicht gleich beim ersten Spiel einen Batzen Geld verlieren wollen, können sich im Trainingslager erst mal mit dem Spiel vertraut machen. Dort wird nämlich nicht um Geld gespielt, hier kann man neue Taktiken ausprobieren und Feinheiten des Spiels kennenlernen. Und das ist auch empfehlenswert, denn die ganzen verschiedenen Kartensets und Bonuspunkte-Regeln haben es in sich. Ihr müsst schon ein Weilchen spielen, dann werdet ihr Schritt für Schritt mit den Sonderregeln vertraut. Dabei werden euch auch während des Spiels immer hilfreiche Tips und Tricks angezeigt, die ihr dann selbst anwenden könnt.

Kein kostenloses Online-Spiel ohne Item-Shop

Um die Spieler bei Laune zu halten (und natürlich auch um etwas Geld zu verdienen) gibt es den obligatorischen Item-Shop. Der bietet aber – zumindest in der Beta-Version – wenig Inhalt. Zwar könnt ihr dort mit den sogenannten Feuermünzen verschiedene Avatare erwerben, diese lassen sich aber nicht durch Kleidungsstücke oder sonstiges Zubehör individuell gestalten. Außerdem könnt ihr verschiedene Items kaufen, die für einen bestimmten Zeitraum zum Beispiel einen Teil eueres Goldbestands sichern oder euch unbegrenzt lange spielen lassen. Ob das vielen Kunden das Geld aus der Tasche locken wird ist fraglich, sicherlich kommen aber bis zum offiziellen Start von Get7 noch einige nette Items hinzu.

Rollenspiel-Elemente in Get7

Ein weiterer Versuch, die Spieler möglichst lange zu motivieren ist die Tatsache, dass ihr für jedes gewonnene Match Erfahrungspunkte bekommt. Je mehr Punkte ihr am Spielende habt, desto mehr Gold bekommt ihr vom Gegner und desto mehr Erfahrung erhaltet ihr. Habt ihr eine gewisse Anzahl an Erfahrungspunkten gesammelt steigt ihr einen Rang auf und habt die Möglichkeit, verschiedene kleine Aufgaben während euerer Duelle zu lösen. Diese sind aber relativ einfallslos gestalten und lauten immer: sammle fünf Karten von Rang X, sammle die Kombination Y oder sammle alle Karten vom Typ Z. Das bietet zwar etwas Abwechslung, verkommt allerdings spätestens ab Level 3 nur noch Nebensache.

Das alles entscheidende Fazit

Mit Get7 bekommt man ein interessantes und frisches Online-Kartenspiel geboten. Nachdem man sich ca. 30 Minuten eingespielt hat ist man mit den Grundregeln vertraut und kann sich ins Getümmel stürzen. Das macht auch eine gewisse Zeit lang Spaß, allerdings fehlt etwas die Langzeitmotivation. Fans von Kartenspielen jeglicher Art sollten unbedingt einen Blick wagen. Aber auch diejenigen, die etwas Abwechslung zum Standart-Zockeralltag suchen, werden (zumindest ein paar Tage) viel Spaß mit dem Kartenduell haben. Laut Entwickler soll es sogar Altzheimer und Demenz vorbeugen. Na wenn das kein Grund zum spielen ist!

Hier ist der Link, auf dem ihr alle weiteren Informationen und den Download des Spiels findet.

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