EA Boss bezeichnet den Battlefield 4 Launch als „nicht akzeptierbar“
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Schon lange sind die Zeiten vorbei, als ein Spiel tatsächlich fertiggestellt auf den Markt kam. Mittlerweile werden oft genug instabile Spiele veröffentlicht, um diese danach mit Updates irgendwie spielbar zu machen. Kunden werden also quasi als Beta-User ausgenutzt und während andere Spiele diesen Status nach ein paar Wochen verlassen, hält dies bei Battlefield 4 selbst heute noch an. Nun bezeichnet sogar der Electronic Arts CEO Andrew Wilson diesen Zustand als nicht akzeptierbar!

Am 31. Oktober 2013 erschien mit Battlefield 4 der bisher neueste Shooter des Entwicklers DICE, doch die Entwicklungen am Spiel schienen zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollendet gewesen zu sein. Denn selbst Monate nach dem Launch des Spieles beklagten sich Spieler über schlechte Verbindungen, instabile Server und mehrere Bugs.

Im Rahmen eines Interviews mit Eurogamer meldete sich nun Andrew Wilson zu Wort, der niemand geringerer als der CEO von EA ist. Laut seiner Aussage sei der missglückte Launch von Battlefield 4 nicht akzeptierbar, doch wie Wilson versucht dies zu erklären, fühlt sich wie ein Schlag ins Gesicht der Spieler an.

Denn anstatt zu den bekannten Fehlern zu stehen, wie etwa einem unfertigen Spiel auf instabilen Servern für 60€ zuzüglich Battlefield-Premium, welches für noch einmal 50€ angeboten wird, flüchtet sich Wilson in PR-Gelaber der feinsten Art. So habe man mit Battlefield 4 zu viel versucht:

Denken Sie darüber nach was Battlefield 4 war: 64 Spieler Multiplayer, riesige Maps, 1080p, Levolution die das Gameplay Design geändert hat. Da gibt es Dinge, die während der Entwicklung nicht erreicht werden können und dann endet man in einer solchen Situation wie wir sie mit Battlefield 4 hatten.
Für mich war die Situation nicht akzeptierbar. Für das Team war sie es auch nicht. Wir haben seither unermüdlich daran gearbeitet die Gameplay-Erfahrung dort hinzubringen, so wie sie beim Launch hätte sein sollen und wir sind immer noch drauf fokussiert und wir liefern weiterhin unser Bestes an die Spieler-Basis.
Aber wenn man solche Sachen probiert, kann man nie etwas garantieren. Es wäre unaufrichtig von mir, wenn ich hier sitzen und sagen würde, ‚wir werden nie wieder Probleme haben‘, weil dies meinen würde, dass wir nie wieder die Grenzen des Möglichen ausloten würden. Und diese Firma will ich nicht sein. Ich will die Firma sein, die an der Speerspitze der Entwicklung ist und innovativ und kreativ ist.

Spieler können also nicht mit einem fertigen Spiel rechnen, da EA das best mögliche Spiel abliefern will? Könnte es nicht einfach daran liegen, dass EA so viel Geld wie möglich einnehmen will und daher jährlich ein neues Battlefield auf den Markt bringen muss, da die Gamer willig sind, sich jedes Jahr ein neues Battlefield mitsamt Premium zu kaufen?

Die Raffgier von EA mag nun zwar auf vielen Ebenen streitbar sein, doch auf der Geschäftlichen macht EA alles richtig und was ist EA wenn nicht eine Firma, die auf Profit-Maximierung aus ist? Es wird sich also nichts ändern, wenn sich nicht die Kunden zuerst verändern und EA die kalte Schulter zeigen, doch die breite Annahme der Battlefield Hardline-Beta stimmt uns hinsichtlich einer zukünftigen Veränderung nicht optimistisch.

Und nur so zur Erinnerung: Hardline erscheint schon am 21. Oktober, also weniger als ein Jahr nach Battlefield 4, dessen Premium-Inhalte noch nicht erschöpft sind und dessen Qualität selbst Monate nach dem Release noch zu wünschen übrig lässt. Dass es sich bei Hardline sowieso nur um einen Mod zu handeln scheint, genau jene, die ihr früher umsonst von engagierten Hobby-Programmierern erhalten habt, erwähnen wir gar nicht erst.

Falls ihr also auch endlich eine Veränderung bei EA sehen wollt, dann lasst es die US-Amerikaner wissen indem ihr ihnen dort wehtut, wo sie es am Wenigsten haben wollen: bei ihrem Profit. Lasst euch nicht zu Lakaien degradieren, denen man jedes Jahr das gleiche Spiel im neuen Gewand verkaufen kann, mit denselben alten Fehlern und Problemen.

Die hier dargestellten Ansichten sind die des Autors und diese müssen nicht mit den Ansichten von Krautgaming als Redaktion übereinstimmen, weshalb von einer Attributierung an Krautgaming abgesehen werden sollte.

Über Dejan Lukovic

Dejan ist Redakteur bei Krautgaming. In dieser Tätigkeit erblickten schon die ein oder anderen Artikel das Licht der Welt, die von einfachen News bis hin zu Reviews reichen. Derzeit studiert Dejan Germanistik an der Universität Innsbruck, um sich im Anschluss einen Master der Medien, Gender Studies oder Film Studies zu erarbeiten.

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