Media Molecules Tearaway im Test!

Media Molecules Tearaway im Test!

von am 20.01.2014 - 10:09
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Media Molecule, die Fantasiefabrik von Sony, die schon mit dem LittleBigPlanet-Franchise gezeigt haben, was man mit Vorstellungsvermögen alles machen kann, schicken uns in eine vollkommen neue Welt, die diesmal nix mit Sackboy zu tun hat!

Kennt ihr Iota und Atoi? Nein? Tja, diese kleinen Rabauken sind nicht nur unsere Helden aus dem neuen Spiel Tearaway, sie sind sogar aus 100% recycelten Papier und damit auch gut für die Natur. In Tearaway besteht nämlich alles aus Papier. Vom Wasser, das in strömenden Flüssen ins Tal fließt, bis zum Schnee, welches man lieber nicht mit der Zunge fangen sollte, findet man Papier und dahinter auch das Konzept des Spieles.
Iota_Atoi

Wer hat nicht als Kind mit Papier und Schere kleine Figuren ausgeschnitten, mit den eigenen Kindern richtige Kunstwerke gemalt oder einfach nur Papierflieger gebastelt? Media Molecule versucht diese Kreativität auf die Vita zu bringen und schaffen es prima, denn die ganze Welt ist ein Spielplatz, den ihr mit einem unserer beiden Helden erleben dürft.

Um was geht es genau bei Tearaway?

Ihr seid die Sonne. Hört sich erst mal recht langweilig an, aber „ihr“ seid sie wirklich. Media Molecule möchte dem Spieler ein ganz persönliches Abenteuer erleben lassen und leiht sich euer Gesicht aus, um Gott zu spielen. Besitzer einer PlayStation Vita kennen ja einige Funktionen, die das Gerät mit sich bringt: Die Touchflächen vorne wie auch hinten, Mikrofon und die Kameras, die man auch auf beiden Seiten der Vita wiederfindet. Hier kommt die vordere Kamera ins Spiel. Sie dient als eine Art Webcam und lässt die Sonne mit eurem Antlitz erstrahlen (Ähnlichkeiten mit einer Sonne, die 4 Aliens im Kinderprogramm anlacht, könnten dabei vorhanden sein).
Sonne
Eines Tages bekommt die Sonne ein Brief, doch ihr seid zu weit weg, um diesen zu lesen. Auf einmal verwandelt sich dieser Brief in einen unserer Helden, Iota oder Atoi. Sie werden unseren Kurier spielen und wir werden ihnen dabei helfen, den Weg zu uns zu finden.
Hierbei werden viele Funktionen der Vita genutzt, um den Helden das passieren des steinigen Weges so einfach wie möglich zu machen. Mit der hinteren Touchfläche könnt ihr euren Finger ins Spiel bringen, um Gegner zu besiegen oder Gegenstände zu verschieben. Das Mikrofon gibt Kreationen im Spiel eine eigene Stimme und selbst die Bewegungssensoren kann man nutzen, um es einfach mal wild in der Welt wackeln zu lassen. Selbst bei längeren Spielen kommt es dabei auch nicht billig vor und enden tut es auch nicht in einer Tech Demo, was keine Selbstverständlichkeit ist.

Basteln? Basteln!

Eine nette Sache ist, dass man seinen Kurier auch so anziehen kann, wie man will. Ein Bart? Kein Ding, wenn man einfach in den Bastel-Modus geht. Papier aussuchen, Bart zeichnen und schon hat man einen warmen Schnurrbart für kalte Tage. Auch für viele Nebenmissionen wird dieser Modus genutzt. Dabei stehen viele Aufgaben zum kreativen Toben zur Auswahl. So will ein Eichhörnchen etwa eine Krone gebastelt bekommen, ein Schwein muss eingekleidet werden und einem Kürbis soll das passende Gesicht geben werden. Hier bleibt sich Media Molecule selbst treu und macht euch zum Macher.
Iota_Bastelmodus
Tearaway punktet auch eindeutig durch den OLED Bildschirm der Vita, denn die Farben der Papierwelt sind mehr als wunderschön und die Gebiete haben einen guten Mix. Berge, Wüsten oder Wälder sind dabei nur ein paar der schön gestalteten Level, die alle einen eigenen Charme versprühen. Leider macht die Kameraführung manchmal doch seine Probleme, die nerven können. Dies scheint bei Media Molecule aber Normalzustand zu sein, da selbst die LittleBigPlanet-Spiele mit diesem Problem zu kämpfen hatten. Dem Spiel schadet es zum Glück aber nicht so sehr, unschön ist es dennoch.

Hören kann man in Tearaway natürlich auch. Der Soundtrack ist sehr klassisch gehalten. Flöten, Geigen, sehr ruhig aber auch mit grellen Tönen. Es passt sehr gut zum Spiel und der OST wartet mit vielen verschiedenen und interessanten Stücken auf, damit es nicht langweilig wird.
Die Figuren in der Papierwelt reden alle mit einer Sprache aus „Bla bla bla“ und lauten Grummeln, was oft sehr niedlich ist. Die einzigen richtigen Stimmen im Spiel sind die Erzähler, die euch auch auf dem Weg Tipps geben und der Story behilflich sind.
4er_Iota
Folgt man der Story, kommt man auf ungefähr 6 Stunden Spielzeit. Mit einsammeln von Gegenständen kann sich dies aber locker auf 8-9 Stunden ausweiten. Trotz des breiten Angebotes hätte ich liebend gerne mehr von der fantastischen Welt gesehen, trotzdem bin ich über die 6-7 Stunden nicht traurig, da sie mich gut unterhalten haben. Und hier hört der Spaß noch nicht auf. Man kann nämlich gesammelt Gegenstände selber zusammenbasteln. Die Anleitungen schaltet man während der Suche frei und lädt diese dann von der Homepage runter. Somit kann man sein eigenes Tearaway erstellen.

Tearaway Falten

Fazit

„Liebe, Liebe, Liebe“ – mehr ist mir nicht eingefallen, als der Abspann lief. Tearaway macht durch das Einbinden des Spielers ein sehr persönliches Erlebnis, das ich nicht so schnell vergessen werde. Vergessen kann ich aber auch die Kameraprobleme nicht, die zwar selten vorkommen, aber dann doch dem Eintauchen in die Papierwelt schaden. Trotzdem sollte jeder, der eine PlayStation Vita sein Eigen nennt, Tearaway wenigstens mal anspielen, da es einfach perfekt für die Vita ist und dabei einen wundervollen Charme ausstrahlt.

Tearaway

von am 20.01.2014

Ein beeindruckendes Stück Kunst mit großem Lächelfaktor, das auch gleichzeitig perfekt für die Vita gemacht ist. So etwas bekommt man nicht oft zu sehen und daher empfehlen wir jedem Besitzer von Sonys Handheld diesen kleinen exklusiven Titel. Ihr werdet es nicht bereuen!

Über Max Bocho

Max ist ein Gastautor bei Krautgaming und schreibt auch sonst gerne über dies und das aus der Videospielwelt. Neben der Interesse an moderner Architektur, investiert er auch gerne seine Zeit als Community Manager in der offiziellen PlayStation Liga von Sony Computer Entertainment Deutschland.

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