26 Games: Bombenspaß im 3D-Land
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Vor langer, langer Zeit, da existierte eine Konsole, die beliebte Spielklassiker in die dritte Dimension transportierte und ihnen ein völlig neues Antlitz verlieh.
Einer dieser Klassiker war Bomberman. Ein Spiel, welches schon Millionen Menschen in seinen Bann gezogen hatte und ihnen viele entspannte Abende bescherte, sei es allein, oder im Versus-Match mit bis zu vier Mann. Das ausgeklügelte System aus Bomben und Power-Ups verlieh dem Ganzen eine spielerische Tiefe, die es mühelos mit Schach aufnehmen konnte, dabei jedoch besser war, weil Bomben.

[Warnung. Der folgende Artikel ist voller nostalgischer Verklärung und hat unter Umständen wenig, bis gar nichts mit dem aktuellen Inhalt des Spieles zu tun.]

Was soll man groß als Einleitung sagen? Der Schritt in die dritte Dimension, der für viele Franchises einfach nur der Tod war, bedeutete für Bomberman einen unglaublichen Boost.

Altes Spiel in neuem Glanz

Die Menge an Neuem war überschaubar, doch wie bei Mario 64 so war auch bei Bomberman 64 die Wirkung enorm.

Schalter, versteckte Power-Ups, Gegner mannigfaltigster Ausprägung. Das alles gab es immer noch und doch war es einfach ein neues Erlebnis. So ganz in 3D und so. Schließlich war es einfach viel cooler, mit einer gezielt geworfenen, superfett aufgeblasenen Bombe eine riesige mehrteilige Brücke absinken zu lassen, anstatt einen einfarbigen Schalter zu betätigen, damit sich zwei Pixel verbinden.

Auch die Menge an zerstörbarem Drumherum ist gestiegen und es hat einfach Laune gemacht, jedes Haus kaputt zu bomben, um dem Spiel auch noch das letzte Goldemblem abzuluchsen. Und natürlich die Gegner. Die Gegner. Und ich rede weniger von den normalen Levelgegnern, als vielmehr von den Zwischen- und Endgegner, die dem Spiel die richtige Würze verliehen. Einen Feuer speienden Drachen zu bezwingen, während man selbst nur eine schmale Brücke als Manövrierfläche hat, nenne ich mal ne Herausforderung.

Und apropo Goldembleme. Endlich gab es mal was zum Sammeln. Metagame, wie es schöner nicht hätte sein können. Wer bestimmte Voraussetzungen bei Bosskämpfen erfüllen konnte oder bestimmte Orte in den Leveln fand, der wurde mit Goldemblemen belohnt, die ihrerseits ab einer bestimmten Anzahl Kostümstücke für Bomberman freischalteten. Für den Kopf, den Rumpf, die Arme und Beine konnte man so Klamotten freispielen und seinen bombastischen Krieger nach dem eigenen Gusto gestalten. Und wer es mit Fantasie nicht so hatte, der konnte die Stücke thematisch zusammenstellen und Bomberman z.B. als explosiven Ritter in voller Rüstung umherrennen lassen.

Multiplayermodus für Jedermann

Der Multiplayermodus war in Bomberman schon immer besonders ausgeprägt. Sich selbst freibomben und dabei Power-Ups sammeln lautete damals die Devise. Danach waren Grips und Timing gefragt, wollte man den Gegner mit geschickt platzierten Bomben in die Enge treiben.

Bomberman 64 verwarf dieses Prinzip und gab stattdessen jedem Spieler die Fähigkeit in die Hand eine Bomben zu werfen und aufpumpen zu können, um den Sprengradius zu erhöhen. Der Trick lag dann schlussendlich darin, den Gegner mit einer gezielt geworfenen Bombe zu betäuben, um ihm dann mit der anschließenden Explosion oder der Umgebung der Arena den Garaus zu machen.

Das Festhalten des Gegners mittels Bomben wurde durch die Arenen, die zumeist mehrere Ebenen besaßen, so ziemlich unmöglich gemacht. Doch konnte man seine Sprengkörper geschickt hinter Texturen tarnen und so unvorsichtige Spielteilnehmer überraschen. Auch der Sudden Death ist geblieben und flutete nach einiger Zeit das Level, oder ließ die Wände aufeinander rücken, was in einem unfreiwilligen Kuscheln endete.

Mir jedenfalls treibt der Anblick der Bomberman 64 Cartridge noch heute Tränen der Freude in die Augen und ich muss mich jetzt sofort zurückziehen, den Raum abdunkeln und mich besinnungslos spielen.

Über Martin Seiler

Krautgaming Redakteur aus Leidenschaft. Dieses Motto umreißt Martins Leben ziemlich präzise. Langjährige Erfahrung mit dem Medium Videospiele haben ihn zwar verbittert, doch auch seinen Blick für die vielen Feinheiten geschärft. So kämpft er weiter für die Spieler der Zukunft und eine hochqualitative Berichterstattung.

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