Transformers: Untergang von Cybertron im Test

Transformers: Untergang von Cybertron im Test

von am 07.09.2012 - 14:42

Die Transformers treten ihren Siegeszug immer weiter an. Bekannt sind sie schon seit den Spielzeugfiguren von Hasbro und der Zeichentrickserie, einen richtigen Boom erlebten sie jedoch erst mit den Actionblockbustern von Michael Bay. Auf diesen Zug sind natürlich auch die Videospielentwickler aufgesprungen. Nun ist mit Untergang von Cybertron der wohl ambitionierteste Titel davon auf den Markt gekommen. Wir haben uns das gute Stück für euch mal näher angeschaut!


Viele von euch werden sich wohl denken „nicht schon wieder ein Transformers Spiel“ und das auch nicht so ganz zu unrecht. Immerhin waren die Filmadaptionen bislang eine mittelschwere Katastrophe und auch Krieg um Cybertron konnte nicht wirklich überzeugen. Untergang von Cybertron will das aber nun ändern und ein besseres Licht auf die Spielereihe werfen. Ob dieses Unterfangen geglückt ist und man mit dem Spiel etwas anfangen kann, lest ihr nun in unserem Test.

Story

Arche 2.0

Die Story setzt dabei direkt am Vorgänger an. Der Bürgerkrieg zwischen Autobots und Decepticons ist eigentlich vorbei, Cybertron so zerstört, dass kein dauerhaftes Leben mehr darauf möglich ist. Und was tut man in so einem Fall, wenn die sprichwörtliche Sinnflut droht? Richtig, man baut sich eine Arche, mit der man sich bequem aus dem Staub machen kann. Gut, bequem ist vielleicht das falsche Wort, denn die Autobots haben alle Hände voll zu tun die Decepticons von dem guten Stück fernzuhalten.

Die Kampagne geht dabei über insgesamt 13 Kapitel, die euch je nach Spielgeschwindigkeit für etwa 7 bis 10 Stunden beschäftigen. Die Spannung der Story wird dabei von Anfang an hochgehalten, denn das erste Kapitel ist zugleich das Ende des Spiels. Darin spielt ihr Bumblebee, der auf der eben gestarteten Arche ist und fleißig Decepticons vermöbelt, bis jedoch Megatron auftaucht und die Party crashed. Manche werden das vielleicht nicht mögen, jedoch sitzt man so bereits nach den ersten paar Spielminuten gespannt vor dem Bildschirm und will wissen, was denn nun danach passiert. Dafür muss man aber erst 12 weitere Kapitel durchspielen, bevor man das erfährt.

Viele Transformer, zwei Ziele

Anders, als ihr nun vielleicht denkt, spielt man jedoch nicht nur Autobots. Die Spielzeit teilt sich etwa zu gleichen Teilen auf beide Parteien auf. Das bringt zwar Abwechslung in das Geschehen, wirkt jedoch besonders zu Beginn der Decepticon Spielzeit einfach falsch. Immerhin hat man zuerst mit viel Mühe Decepticons vermöbelt, eine antike Stadt im Rostmeer entdeckt, ist den Spuren Grimmlocks nachgegangen und so weiter, nur um dann mit der Gegenseite die Pläne zu durchkreuzen, für die man anfangs geschuftet hat. Gut, zugegeben reißt die Story nicht so mit, als dass es unglaublich störend wäre. Jedoch bleibt dieses Gefühl im Hinterkopf, dass es einfach falsch ist.

Lediglich im letzten Kapitel, wenn es darum geht die Arche im Weltraum zu verteidigen, bringt das Wechseln zwischen beiden Parteien einen ordentlichen Schub an Spielgeschwindigkeit und auch Spannung mit sich. Immerhin sind die Entwickler konsequent geblieben, denn sowohl Decepticons als auch Autobots spielen zu können setzt sich sogar bis hin zum finalen Kampf durch. Mehr sei hier jedoch nicht verraten.

Gameplay

Ein typischer Shooter

Wer in Sachen Gameplay die große Neuerung oder Innovation im Spiel sucht, wird wohl enttäuscht werden. Untergang von Cybertron ist nämlich ein gewöhnlicher Third-Person-Shooter, mit einigen Transformerseigenheiten. Jedoch macht er bei den altbekannten Sachen fast alles richtig. Die Steuerung ist eingängig und schnell in Fleisch und Blut übergegangen, die Mechanik ebenso simpel wie gut. Ihr werdet immer mit mal größeren, mal kleineren Wellen von Gegnern konfrontiert, die ihr mit eurer Primär- oder Sekundär-Waffe ausschalten müsst.

An Waffenvielfalt wurde dabei zum Glück nicht gespart. Es gibt 8 Primärwaffen und vier Sekundärwaffen. Lasst euch dabei vom Namen nicht täuschen, die Primärwaffen sind die schwächeren Standardwaffen, die Sekundärwaffen sind die mit viel Wumms. Trotz der Waffenvielfalt solltet ihr in Gefechten nicht verschwenderisch umher ballern. Munition geht euch besonders am Anfang nämlich schnell mal aus.

Angenehm ist auch, dass ihr nicht einfach bedenkenlos durch das Spiel laufen könnt. Im Gegenteil, Untergang von Cybertron ist sogar auf der Schwierigkeitsstufe normal oft sehr anspruchsvoll. An vielen Stellen gilt es richtig vorzugehen, die Gegner zu flankieren, die richtigen Waffen zu wählen und vor allem auch den Einsatz von Primär- und Sekundärwaffe richtig zu timen. Wenn es einmal richtig brenzlig wird, gibt es jedoch auch noch Angriffs- und Verteidigungs-Tech, die ihr im Shop erstehen könnt. Darunter finden sich eine Bombe, eine Drohne oder beispielsweise eine Schutzwand. Die solltet ihr euch aber tatsächlich nur für den Ernstfall aufheben, da ihr immer nur eines davon tragen könnt.

So spannend und herausfordernd die Gefechte auch sind, gibt es doch einen Wermutstropfen. Die Entwickler haben es versäumt ein ordentliches Deckungssystem in das Spiel einzubauen. Zwar könnt ihr euren Schussarm wechseln, was es euch erlaubt halbwegs um Deckungen herumzuschießen, wirklich abschirmen vom feindlichen Beschuss könnt ihr euch jedoch nicht. Das macht euch das Leben im Spiel oft ziemlich schwer.

Große, Kleine und Dinotransformer

Die einzelnen Transformer spielen sich dabei angenehm unterschiedlich. In den 13 Kapiteln spielt ihr insgesamt 10 Transformer, welche verschiedene Fähigkeiten haben. Grundsätzlich besitzt aber fast jeder, bis auf wenige Ausnahmen, 100 Gesundheit und ein Schild. Erst wenn das Schild weg ist, wird euch Gesundheit abgezogen. Das kann dann aber schneller passieren, als euch lieb ist. Deshalb solltet ihr immer darauf achten, wo die blauen, kleinen Würfel sind, die eure Gesundheit wieder auffüllen und hier und da im Spiel herumliegen. Grundsätzlich kann man sowohl Autobots als auch Decepticons in drei Gruppen unterteilen. Da gibt es die kleinen, schnellen und wendigen Transformer, wie Cliffjumper oder Vortex, die großen, langsamen, die auch viel aushalten, wie Megatron oder Optimus und dann gibt es noch die richtig dicken Brummer Grimmlock und Bruticus.

Aber was wären die Transformer ohne ihre Transformationen? Wohl keine Transformer, also dürfen die nicht fehlen. Die meisten verwandeln sich in Bodenfahrzeuge. Optimus in seinem bekannten Truck, allerdings nicht das Modell aus den Filmen. Megatron verwandelt sich in eine Art fahrende Artilleriekanone, Vortex in einen Helikopter. Insgesamt bieten die Transformationen anfangs Abwechslung, jedoch gibt es doch fast etwas zu wenige. Hervorstechend ist hier Grimmlock. Der riesige Transformer verwandelt sich nämlich in einen T-Rex, der Feuer spucken kann.

Die Verwandlungen sind dabei, wie im Falle Grimmlock, nicht nur oft cool, sondern auch sehr nützlich. Im Fahrzeugmodus nehmt ihr nicht nur weniger Schaden, eure Angriffe werden auch oft stärker. Natürlich habt ihr aber keine unbegrenzte Munition, außer bei einigen wenigen Angriffen, die sehr schwach sind. Zudem dienen sie oftmals der schnelleren Fortbewegung. Dabei haben die Entwickler die Entscheidung in eure Hand gelegt, in welcher Form ihr spielen wollt. Bis auf wenige Stellen könnt ihr frei hin und her wechseln. Die meiste Zeit wird man jedoch im Robotermodus bleiben, da die Steuerung der Fahrzeuge teils sehr schwammig ist, zudem schränken sie genaue Bewegungen etwas ein, wodurch man sich in der normalen Form einfach flinker fühlt.

Daneben hat jeder Transformer noch eine Spezialfähigkeit, die ihr immer nur verwenden könnt, wenn sie aufgeladen ist. Diese sind dann entweder besonders mächtige Angriffe oder technische Gimmicks. Optimus beispielsweise kann durch die Verwendung des riesigen Metroplex einen Artillerieschlag anfordern, Cliffjumper kann sich unsichtbar machen und Megatron kann schweben. Die Spezialfähigkeiten sind dabei mehr als einmal sehr nützlich. So wird man leichter mit großen Gegnermengen fertig oder kann sich geschickt an Gegner heranschleichen, um sie lautlos auszuschalten und so keine Verstärkung auf den Plan zu rufen. Jedoch merkt man auch hier, dass den Entwicklern irgendwann die Kreativität ausgegangen ist, da ein paar Transformer die gleichen Spezialfähigkeiten besitzen.

Upgraden, upgraden, upgraden

Ein Kernpunkt des Spiels ist der Teletraan 1. Der „Shop“ sozusagen. Hier könnt ihr eure Waffen wechseln, Angriffs- und Verteidigungs-Tech kaufen und permanente Upgrades für die Transformer selbst erwerben. Tüftler können hier viel Zeit verbringen, da jede Primärwaffe drei und jede Sekundärwaffe mindestens zwei Upgrades besitzt. Es gilt also auszumachen, wie man sein Geld, das man durch Abschüsse, erfüllte Missionen und zerstörte Gegenstände bekommt, am besten verwendet.

Schnell kristallisieren sich dabei auch Lieblingswaffen heraus, die man dann natürlich zuerst upgradet. Oft lohnt es sich jedoch zu sparen, um in dauerhafte Vorteile zu investieren. Hier haben die Entwickler wirklich gute Arbeit geleistet, da das Upgrade-System viel Spaß bringt und die Waffen oft noch besser werden lässt.

Präsentation

Wer so unglaublich coole Verwandlungen, wie in den Filmen, erhofft, bekommt nicht ganz, was er erwartet. Jedoch ist das Spiel wirklich gut designed und die meisten Level bieten Abwechslung. So bekommt ihr hier auch den größten Transformer zu sehen, der je in einem Transformerspiel war. Metroplex ist sogar größer als die Arche und bietet den Autobots ordentlich Unterstützung. Leider kommt Metroplex trotz seiner Größe nicht so spektakulär rüber, wie man es erwartet hätte.

Untergang von Cybertron begeht dabei an manchen Stellen einen Wechsel, den man so gar nicht erwartet hätte. Spielt man beispielsweise mit Cliffjumper, der sich unsichtbar machen kann und teils gegen enorm starke Gegner antreten muss, wird der Third-Person-Shooter zu einem Stealth-Spiel. Dann gilt es nämlich fast wie Batman in Arkham Asylum durch Lüftungsschächte zu kriechen und auf die richtige Gelegenheit zu warten sich von hinten auf die Gegner zu stürzen.

Fazit

Transformers: Untergang von Cybertron bietet mehr Unterhaltungspotenzial, als man es einem Transformersspiel zutrauen würde. Activision und High Moon haben es tatsächlich geschafft endlich ein Transformers Spiel auf den Markt zu bringen, das viel Spaß macht. Das Gameplay ist stimmig, die Story macht über große Teile Spaß und die Level sind anspruchsvoll und abwechslungsreich. Lediglich das fehlende Deckungssystem und einige, wenige ungeklärte Storyelemente am Schluss des Spiels mindern den Spaß etwas. Abgesehen davon bekommt man aber kurzweiligen Third-Person-Shooter Spaß mit gut durchdachtem Upgrade-System.

Transformers: Untergang von Cybertron

von am 07.09.2012

Fazit: Untergang von Cybertron bietet vor allem Fans der Roboter kurzweiligen Spaß, der durch das Upgrade-System auch mehrere Male Durchspielen übersteht. Und wer ohnehin Third-Person-Shooter mag, wird hier ebenso auf seine Kosten kommen.

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