gamescom 2012 – REDkit von den Witcher 2 Entwicklern vorgestellt

gamescom 2012 – REDkit von den Witcher 2 Entwicklern vorgestellt

von am 16.08.2012 - 14:34

Manchmal präsentieren Entwickler nicht nur ihre neuesten Spiele, sondern konzentrieren sich auch auf eine meist sträflich vernächlässigte Gruppe: die Modder. So macht es auch CD Project RED, das Studio hinter den Witcher-Spielen, die dieses Jahr kein Spiel sondern ihr Toolkit vorstellen. Damit könnt ihr euer ganz eigenes Abenteuer erstellen – gleichzeitig bekommt man einen kleinen Einblick, wie Videospiele entstehen.

Wie macht man eigentlich ein Videospiel? Eine Frage, die sich wohl eher nur ein geringer Teil der Zockergemeinschaft stellt. Doch für alle Interessierten gibt es schon bald ein neues Werkzeug, mit dem sie sich austoben dürfen: Das REDkit. Dabei soll das Erstellen eines eigenen Abenteuers möglichst leicht und einfach gestaltet werden, sodass nicht nur Hardcore-Interessierte eigene Welten kreieren können. Dabei wird Wert auf eine lebhafte und abwechslungsreiche Umgebungswelt gelegt, aber auch das erwachsene und vor allem nicht-lineare Gameplay wird in den Fokus gerückt.

Am dritten Tag schuf Gott das Land und die Pflanzen

Mit dem REDkit Editor könnt ihr mit vergleichsweise wenig Aufwand eine hübsche Welt erschaffen, in der ihr eure Abenteuer erleben dürft. Mit einfachen und intuitiven Tools könnt ihr Landschaften aller Art erstellen, hügelige Gebirge erschaffen oder ganze Dörfer und Städte erbauen. In der Präsentation wurde vorgeführt, in welch kurzer Zeit man mit dem nötigen Know-How und etwas Fantasie eine nicht-lineare Quest in einem selbst geschaffenen Walddörfchen erschaffen kann.

Zunächst muss man sich um die Umgebung kümmern, wir wollen ein kleines Dorf in einem bewaldeten Stückchen Land erbauen und dort große Abenteuer erleben. Mit tatsächlich äußerst wenigen Klicks kann man einen kleinen Waldhain erschaffen und dort ein Häuschen platzieren, in dem später ein Bauer mit einer Quest auf uns warten wird. Besonders hervorzuheben ist hier das System, mit dem Bäume realistisch auf der Karte platziert werden. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit und den Höhenunterschieden wird der realistische Wasserfluss simuliert, der dann die Grundlage für die Anordnung der Bäume liefert. So wachsen die Bäume genau dort aus dem Boden, wo sie es auch in der Realität machen würden. Natürlich kann man hier stundenlang an allen Möglichen Details arbeiten, Bäume, Büsche und Gras lässt sich selbstverständlich auch manuell platzieren, sodass man die Welt genau so schaffen kann, wie man sich das vorstellt.

Am sechsten Tag schuf Gott den Menschen

Nachdem man sich mehr oder weniger Mühe mit der Umgebung gegeben hat, wollen wir nun Leben in die Welt bringen. Dabei setzen wir zunächst einen NPC, der natürlich in seinem Aussehen unseren Wünschen angepasst wird, in die Welt. Allerdings können wir noch nicht mit ihm interagieren. Deswegen müssen wir uns ein Problem (=Quest für uns) überlegen, das dieser Bauer haben könnte. Schritt für Schritt können wir also Dialoge, sowie Kammeraeinstellungen während den Dialogen bestimmen und dem Bauern zuweisen. Wir entscheiden uns dafür, dass unser Bauer ein kleines Problem mit fiesen Monstern hat, die ihn bedrohen. Doch die müssen wir natürlich noch einfügen, denn sonst können wir lange nach den erwähnten Monstern suchen. Wir wählen also eine alte, verlassene Hütte als Spawnpunkt für die Monster aus.

Doch noch sind all diese Events nicht miteinander verknüpft. Wir müssen dem Bauern noch beibringen, dass er sich bedankt, wenn wir die Monster auch wirklich getötet haben. All diese Verknüpfungen werden in einem eigenen Editor vorgenommen und ja, da kann man wirklich viel miteinander verbinden. Neulinge werden gerade anfangs sicherlich ihre liebe Mühe haben, an alles zu denken. Aber es gibt einen Trost: Auch den Profi-Entwicklern sind während der Präsentation zahlreiche Fehler unterlaufen, denn Bugs waren hier an der Tagesordnung. Das beweist auch, wie viel Arbeit tatsächlich hinter einem Videospiel steckt. Denn natürlich war die auf die schnelle erstelle Welt und die dazugehörige Quest alles andere als fehlerfrei. Aber sonst wäre es ja auch langweilig.

Fazit

Modder und versierte Hobby-Programmierer werden mit dem REDkit sicherlich ihre wahre Freude haben. Mit dem Toolkit bekommt der User ein komplexes, aber dennoch vergleichsweise intuitives Werkzeug an die Hand, mit dem man riesige Welten mit interessanten Charakteren und Geschichten entwerfen kann. Leute, die sich noch nie mit solch einem Werkzeug beschäftigt haben werden anfangs sicherlich einiges an Eingewöhnungszeit brauchen, doch die kann ihnen auch das beste Tool nicht abnehmen. Derzeit kann man sich für die Closed Beta anmelden, die im nächsten Jahr starten wird.

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