Ein Nachruf auf Steve Jobs

Ein Nachruf auf Steve Jobs

Wir stehen auf den Schultern von Riesen„. Als Bernhard von Chartres diesen Satz um das Jahr 1120 zu Papier brachte, hat er mit Sicherheit nicht an Steve Jobs gedacht. Doch nun ist einer dieser Riesen von uns gegangen. Ein Visionär, auf dessen Schultern wir Dinge gesehen haben, die wir uns vorher nicht vorstellen konnten. Steve Jobs ist in der vergangenen Nacht im Alter von 56 Jahren gestorben.

Noch vor 4 Jahren hätte ich selber nicht gedacht, dass ich mich mal dermaßen von Steve Jobs beeinflussen lasse. Damals fand ich den Weg über den Videoschnitt zum Mac, die Alternativen zum Apple Produkt waren entweder instabil (Premiere auf Vista) oder zu teuer (Avid). Also war ich der iReligion verfallen.

Seitdem sind so einige Momente in Erinnerung geblieben, mein erstes iPhone am 9.11.2007, der erste Apple Store in Deutschland am 06.12.2008 (wo ich übrigens tatsächlich nicht selber vor Ort war) und jedes Mal, wenn ein neuer Mac ins Haus kam. Es ist heute schon ein Phänomen, wie viele Menschen in der U-Bahn nach ihren iPhones kramen, wenn man mal geheim den Standardklingelton laufen lässt.

Zu sagen, dass all die Produkte Einzelleistungen von Steve Jobs wären, das wäre wohl vermessen. Aber allein die Anzahl von 317 Patenten, die Steve Jobs als Erfinder listen, sprechen für seinen Schaffensdrang. Die wohl unbestritten größte Leistung von Steve Jobs ist die Firma Apple. Menschen, handverlesen von Jobs selber, die angespornt durch seine Energie und Vision das tun, was sich kaum eine Firma traut: Dem Konsumenten nicht das geben, wonach er verlangt, sondern ihm das geben, wonach er verlangen wird.

Wer hätte denn 2007 schon erwartet, dass Apple mal eine der mächtigsten mobilen Spieleplattformen entwickelt. Derzeit gibt es etwa 100.000 Spiele für die iOs Devices, das ist eine Zahl, bei der die Manager von Sony und Nintendo schnell ins Grübeln kommen. Die Zahl entspricht übrigens einem Verhältnis von 1 zu 5 von Spielen zu allen Apps im iTunes Store, d.h. jede fünfte App ist ein Spiel. Darunter Perlen wie Angry Birds, Astroslugs oder Infinity Blade.

Nun, man muss Steve Jobs nicht mögen, dennoch muss man sich dem schieren Gewicht der Tatsache beugen, dass Jobs viele von uns beeinflusst hat. In der Art wie wir Produkte konsumieren. In der Erkenntnis, dass sich Leute gerne die Kontrolle abnehmen lassen, so lang das Gerät aus Alu ist. In dem Stil, wie heute innovative Firmen geführt werden. Wie wir heute Musik hören. Wo wir heute Spielen.

Vor allem aber hinterlässt uns Jobs eine Lücke da, wo mal ein Riese stand, auf dessen Schultern er uns Dinge gezeigt hat, die wir vorher nicht für möglich gehalten haben. Seit dem Beginn von Apple an hatte Jobs nur ein Ziel: Das Leben mit dem Computer ein wenig einfacher zu machen und unser Leben ein wenig komfortabler zu machen. Dies wird unterstützt von der letzten Produktankündigung, die Steve Jobs erlebt hat. Siri, eine neue Funktion im iPhone 4s bezeichnet sich selbst wie folgt: „I am your humble personal assistant.“

Steve Jobs ist in der vergangenen Nacht an seinem Krebsleiden gestorben. Der 56-jährige hinterlässt seine Frau Lauren und vier Kinder. Wohl als Reaktion auf seinen sich verschlechternden Zustand trat Jobs am 24. August 2011 als CEO von Apple zurück. Jobs führte die Firma Apple für insgesamt 23 Jahre. Apple bietet unter [email protected] die Möglichkeit zu kondolieren.

Mehr dazu auf Apple.com, Nerdcore, WIRED,  Spiegel Online

Wie hat Jobs euch beeinflusst? Schreibt es in den Kommentaren.

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