gamescom 2011 – Rage angespielt

gamescom 2011 – Rage angespielt

von am 20.08.2011 - 14:15

Neben den beiden Riesen Call of Duty: Modern Warfare 3 und Battlefield 3 gibt es durchaus noch andere Shooter, die mehr als nur einen Blick wert sind. Rage aus dem Hause id Software ist definitiv einer dieser Titel und wir hatten die Möglichkeit, uns die PC-Version des Endzeit-Shooters mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.


Man startet ganz am Anfang des Spiels und spielt quasi die erste Stunde der Reise durch das postapokalyptische Ödland. Aber wie kam es eigentlich so weit? In der Eröffnungssequenz erfahren wir, dass ein riesiger Meteorit auf die Erde zusteuert. Die einzige Überlebenschance für die Bevölkerung sind unterirdische Bunker, in denen sie in Metallkapseln eingeschlossen werden und in einen künstlichen Schlaf versetzt werden. Als ihr wieder aufwacht wird aber sofort klar, dass irgendwas nicht stimmen kann. Eure Zellennachbarn sind in ihren Kapseln verrottet und man selbst ist natürlich noch etwas von dem jahrelangen Schlaf mitgenommen. Natürlich wollt ihr raus aus eurem Bunker und seht zum ersten Mal das Ödland, das durch den Meteoriteneinschlag entstand.

Doch eure Einsamkeit ist nicht von langer Dauer. Schnell werdet ihr von einem Unbekannten mit einem Auto abgeholt und in die nächstgelegene Siedlung gebracht. Während der Fahrt zeigt sich die Landschaft von ihrer schönsten Seite. Die id Tech 5 Engine stellt wirklich grandiose Szenerien dar und somit wird Rage sicherlich einer der bestaussehenden Shooter des Jahres.

Bei Rage haben sich id Software etwas von ihrem angestammten Genre des reinen First Person Shooters wegbewegt und lässt dieses Mal Open World- und Rollenspiel- und auch Rennspielelemente mit ins Spiel einfließen. Wie das funktionieren soll erfährt man in der ersten Stunde relativ gut. Ihr seid also in der kleinen Siedlung angekommen und redet ganz wie in einem klassischen Rollenspiel erstmal mit den einzelnen Leuten. Diese klagen ihr Leid und vergeben Quests, bei denen man anfangs Hilfsgüter für die Menschen besorgen soll. Nachdem uns der Unbekannte abgesetzt hat und uns etwas in die Welt von Rage eingeführt wurden, bekommen wir unsere erste Quest und ganz wichtig auch unsere erste Pistole.

Damit wir die riesige Welt nicht zu Fuß erkunden müssen bekommen wir netterweise auch ein Quad bereitgestellt, mit dem wir durch das Ödland düsen können. Wir schwingen uns also auf das Gefährt und machen uns auf den Weg zu unserer ersten Quest. Die Steuerung des Quads geht ganz normal mit den WASD-Tasten und funktioniert einwandfrei. Leider war das gelegentliche Herumfahren zwischen den einzelnen Orten die einzige Möglichkeit, die Rennspielelemente kennen zu lernen. Allerdings schafften es die Entwickler durchaus die Abschnitte so zu gestalten, dass sie nicht als störend oder langweilig empfunden werden, nicht alleine wegen der grandiosen Landschaft, die man währenddessen bestaunen darf.

Jetzt hatten wir also schon Rollenspiel- und Rennelemente. Fehlt nur noch der Shooter. Am Ziel angekommen steigen wir also vom Quad und sehen uns den Gebäudekomplex, den wir von den belagernden Banditen befreien sollen, etwas genauer an. Das ist genau der Zeitpunkt, wo das Spiel zu einem richtig guten First Person Shooter wird. Denn da macht id Software genau das, was sie am besten können: spannende und schön blutige Feuergefechte inszenieren. Auch sehr schön ist die Umsetzung der Trefferzonen bei den Gegnern. Schießt man ihnen zum Beispiel in den Fuß fangen sie an zu stolpern und fallen manchmal sogar hin und schießen vom Boden aus weiter. Nachdem wir auch dem letzten Wahnsinnigen eine Kugel zwischen die Augen gesetzt haben ist unsere Mission erfüllt und wir fahren mit unserem Quad zurück zu unserem Auftraggeber. Welcher uns dann die Belohnung in Form von Geld in die Hand drückt.

Doch die Questvergabe ist nicht das einzige Rollenspielelement in Rage. Es gibt auch die obligatorischen Shops, in denen ihr neue Waffen, Munition und Verbandskästen kaufen könnt, aber auch euren eingesammelten Krempel loswerden könnt. Außerdem habt ihr die Möglichkeit gewisse Items wie zum Beispiel Bandagen oder Granaten selbst herzustellen, vorausgesetzt ihr habt die passenden Bestandsteile und die Anleitung dazu gefunden.

Genau nach diesem Prinzip läuft das Spiel auch weiter, ihr lernt neue Leute kennen, findet neue Siedlungen, bekommt neue Quest und schießt noch mehr Feinde nieder. Doch dabei wird der Ablauf jedoch nicht routiniert oder verkommt ins Repetitive, ihr entdeckt immer neue interessante Sachen. Auch die Shooterpassagen sind zumindest in der ersten Stunde durchaus gut und abwechslungsreich gestaltet. Nach und nach erhalten wir natürlich auch neue Waffen wie zum Beispiel ein Sturmgewehr oder eine Schrotflinte, beziehungsweise neue Munitionsarten. In Rage kann man nämlich sämtliche Waffen mit vier unterschiedlichen Munitionsarten laden, die beispielsweise mehr Schaden machen oder besonders gut für einen bestimmten Gegnertyp geeignet sind. Sehr cool ist aber auch der boomerangartige Wingstick, mit dem ihr Feinde kurzerhand einen Kopf kürzer machen könnt.

Fazit

Für alle die Angst haben, id Software verlässt das gewohnte Terrain und verstrickt sich in Experimente, der kann beruhigt sein. Rage ist im Grunde ein hervorragender First Person Shooter, der die einzelnen Level quasi als Quests gestaltet und sehr nett im Rollespielgewand verpackt. Auch die wenigen Rennsequenzen sind nicht zu viel oder penetrant lange und lockern so das Spiel auf erfrischende Weise auf. Die Grafik rundet das Spielerlebnis ab und somit gibt sich Rage eigentlich keine Blöße. Wenn das gute Niveau der ersten Stunde gehalten und weiter ausgebaut wird, mausert sich Rage zu einer der großen Shooterhoffnungen für das Jahr 2011.

Kommentare

Sag etwas, mein Freund!

Jetzt hast du die Gelegenheit die Person zu sein, zu der deine Mutter dich immer machen wollte: Freundlich, höflich und klug!

Du darfst grundsätzliches HTML und diese Tags benutzen:

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>