Tom Clancy’s Splinter Cell 3D reviewed – Der Stealth-Shooter im Test

Tom Clancy’s Splinter Cell 3D reviewed – Der Stealth-Shooter im Test

von am 16.04.2011 - 22:35

Zum Release des Nintendo 3DS kamen eine Vielzahl an Spielen mit an den Start. Der Stealth- und Actionvertreter des Lineups ist der Titel Tom Clancy’s Splinter Cell 3D, eine Neuauflage des im März 2005 erschienenen Tom Clancy’s Splinter Cell: Chaos Theory. Ob sich der dreidimensionale Ableger mit seinem großen Bruder messen kann erfahrt ihr hier.

Es ist schon verdammt hart ein Spezialagent auf einer Mission zu sein, alleine, umzingelt von einer unzählbaren Masse an Bösewichten und Seperatisten, die alle euren Tod wollen. Da sich manche von euch sicherlich noch überlegen, ob sie sich auch dieser harten Aufgabe widmen wollen, habe ich mich für euch in ein Sam Fischer Kostüm geworfen und begab mich in ein Abenteuer die Welt zu retten. Hier nun meine Geschichte als voll krasser super geheimer Staatsfeind #1 Agent…


Die Story – Oder: Warum ich nicht aufhörte dieses Spiel zu spielen

Tom Clancy’s Splinter Cell: Chaos Theory hat eine überaus positive Resonanz bei den Fans der Serie ausgelöst. Die Geschichte ist von Anfang an spannend und mitreißend.

Die Geschichte möchte ich an dieser Stelle nicht spoilern, denn es lohnt sich wirklich diese selbst zu erfahren. Man schleicht sich um die ganze Welt, ob nun Tokio, Seoul, auf Frachtern mitten im Meer oder in verlassenen Festungen im Nirgendwo. Alles deutet darauf hin, dass der dritte Weltkrieg geradezu vor der Haustür steht, wenn sich nicht jemand darum kümmert. Wie ihr schon erraten könnt kann das nur ein Mensch verhindern: Sam Fischer.

Die Geschichte wird schön inszeniert, ob man nun Informationen gefunkt bekommt, sie auf Computern ließt oder die Zwischensequenzen in Art von Nachrichten erzählt bekommt, alles wirkt gut abgerundet und komplex.

Die Grafik – Oder: Die brennenden Augen

Die Optik des Spiels ist bei Weitem nicht das, was man von der Hardwareleistung des Nintendo 3DS erwartet. Die Kanten sind dermaßen eckig, dass man nicht um die Ecken schleichen kann ohne an diesen fest zuhängen. Im gesamten Spiel bin ich circa 15 Mal gestorben, weil ich an einer Kante hing und  die Gegner mich dadurch bemerkt haben. Zudem erkennt man bei den schwachen Texturen nicht wirklich viel, das meiste wird eigentlich nur schemenhaft angedeutet. Von der versprochenen Unreal Engine sieht man hier wenig, oder ist damit die Erste gemeint?

Das Spiel von Licht und Schatten fällt sehr mager aus. Obwohl Sam mit einem Nachtsichtgerät von Anfang an ausgestattet ist, braucht man es wirklich in keiner einzigen Mission. Selbst in den düstersten Ecken sieht man noch hervorragend und ohne Probleme. Da fragt man sich, ob Sam durch seine ständigen Schleichaktionen sich an die Dunkelheit gewöhnt hat und sein Nachtsichtgerät nur als Erkennungzeichen oder als Glücksbringer trägt.

Im Original Tom Clancy’s Splinter Cell: Chaos Theory hatte man einige große Areale, in denen man sich frei bewegen konnte. In Tom Clancy’s Splinter Cell 3D sind die Maps zusammen gestaucht, eng und verkürzt.

Im Großen und Ganzen erinnerte mich die Grafik an ein mittelmäßiges Playstation 1 Spiel. Die Hardware des Nintendo 3DS wurde hier eindeutig nicht ausgereizt. Trotz der abgespeckten Grafik kommt es oft zu Rucklern, die den Spielspaß enorm unterdrücken.

Meine Meinung über den 3D Effekt ist äußerst zwiegespalten. Zum einem sehen vereinzelte Passagen recht schick aus, besonders wenn man mal das Vergnügen hat in einem etwas größeren Areal zu stehen. Zum anderen wirkt leider alles so, als seien die Figuren nur Platten, die verschieden weit entfernt stehen. Obwohl ich mit den vorinstallierten Programmen des Nintendo 3DS keinerlei Probleme hatte, den 3D Effekt zu sehen, musste ich in Tom Clancy’s Splinter Cell 3D alle zehn Minuten den Effekt vollkommen ausschalten. Meine Augen konnten nicht mehr, sie haben leicht getränt. Nach einer gesamten Spielzeit von zwei Stunden entschied ich mich den 3D Regler für die gesamte Spielzeit ganz runter zu stellen.

Die Karte, so schön sie auch in 3D anzusehen ist, ist unübersichtlich und verwirrend. Bei den verschiedenen Platten, die die Räume darstellen sind nur selten Türen eingezeichnet und wenn die Karte aus mehreren Ebenen besteht, so sind alle Synapsen damit ausgereizt erst einmal die eigene Spielfigur zu suchen.

Ein super Pluspunkt erhalten die Rendersequenzen! Die Nachrichten, die zwischen den Missionen abgespielt werden, sehen fantastisch aus und bringen die Storyline wirklich voran. So sollten Nachrichten sein.

Die Steuerung – Oder: Wie ich das Fluchen lernte

Das Circle-Pad eignet sich klasse um zu schleichen. Je nachdem, wie stark man es in eine Richtung schiebt, desto schneller bewegt sich Sam. An sich ist die Steuerung wirklich gut durchdacht, gäbe es da nicht die Kamera. Mit X, Y, A und B steuert man die Kamera, das heißt man kann sie nur vertikal oder horizontal steuern, nicht diagonal. Das funktioniert auch, solange man sich nicht in einem kleinen, engen Raum befindet. Ups, das ist man ja zu 90% im Spiel….

Die Kamera verhakt sich an jeder Wand, um die Ecken schauen klappt somit nur minderwertig. Oft wusste ich nicht, wo sich Sam befindet obwohl sich meine Sicht ja immer über ihm befand, wodurch ich deswegen von den Wachen entdeckt und ins Kreuzfeuer genommen wurde.

Das Interface ist allerdings gut. Auf dem oberen Bildschirm sind nur drei kleine Anzeigen, der Lichtpegel, der Geräuschpegel und die Lebensanzeige.
Auf dem Touchpad haben wir das Fernglas, das Nachtsichtgerät, die Karte, einen Button um Geräusche zu machen, welche Gegner anlocken, die Heftkamera und drei größere Buttons für die drei in jeder Mission vorgegebenen Waffen. Ganz unten ist noch ein schmales Interface, das aufleuchtet sobald Sam mit seiner Umgebung interagieren kann.
Solange man schmale Finger hat oder den Stift benutzt hat man hier keine Probleme. Ich mit meiner großen Hand verdrücke mich allerdings meistens, also hab ich mir den Stift geschnappt und alles lief super. Sobald man sich hier eingespielt hat ist alles auch schnell anwählbar und erleichtert eine Mission ungemein.

Die kleine Kamera, die man unter Türen durch schieben kann, lässt sich mit dem eingebauten Gyrometer des Nintendo 3DS steuern. Bewegt das Gerät nach links und die Kamera bewegt sich mit. Problem hierbei ist, dass die Kamera manchmal nicht weiß, wie ihr euren Handheld haltet und somit ein völlig falscher Winkel angezeigt wird.

Die Gegner – Oder: Dumm und Dümmer

Manche von diesen Klonkriegern, von denen es gefühlte drei verschiedene Modelle gibt, sind etwas helle, ballern sofort auf einen in Rage und man hat keine Chance zu überleben. Doch die anderen 75% wissen nicht einmal ihren Namen. Solange man nicht direkt auf ihre Nase zu schleicht kann man getrost an ihnen vorbei ohne auch nur Angst zu haben, sie könnten Sams muskulösen Körper bemerken. Meist laufen die Gegner ihre vorgefertigten Wege ab oder unterhalten sich mit anderen Artgenossen. Eine Unterhaltung ziemlich am Anfang des Spiels hat mich sogar zum Lachen gebracht.
Zuerst erfährt man, dass der gesamte Raum voller brennbaren Gasen ist und das man AUF KEINEN FALL schießen soll. Ich schleiche mich also in den Raum und da unterhalten sich zwei fiese Typen darüber, dass es komisch nach Gas riecht, aber dass das wohl irrelevant sei. Sobald sie Sam gesehen hatten ballern sie wie blöde auf ihn und der ganze Raum brennt ab. Tolle Wurst!

Die Anzahl der Gegner wurde drastisch runtergeschraubt im Gegensatz zum Original. In Tom Clancy’s Splinter Cell 3D haben wir schätzungsweise nur noch zwei Drittel der Gegner zu überwältigen. Aber ehrlich gesagt ist mir das ganz recht, denn der Schwierigkeitsgrad ist angemessen. In manchen Situationen bin ich schier verzweifelt, in Anderen bin ich locker flockig durchgerast. Hier ist allerdings schade, dass es einem so vorkommt, als ob man sich nur von einem Speicherpunkt zum Nächsten hangelt.

Der Sound – Oder: Warum ich so mitfiebert habe

Die gesamte Geräuschkulisse ist ein Festmahl für die Ohren. Hier zeigt sich die Verbesserung des Nintendo 3DS zu seinen Vorgängermodellen. Jede Textpassage im Spiel wurde auch vertont was zu einer besseren Filmatmosphäre führt. Hier gibt es nur ein Manko – wird man während einer Mission angefunkt ruckeln diese Textpassagen ein wenig und werden so unverständlich wiedergegeben. Aber keine Sorge, man kann sich auch bei den Optionen Untertitel anzeigen lassen.

Zudem ist auch die Musik – von Amon Tobin – des Spiels einfach cool, ob man nun einen bestimmten Punkt im Spiel erreicht hat, der mit Musik unterstrichen wird oder man gerade von Soldaten angegriffen wird.

Vergleich mit dem Original

Ganz nach dem Motto „Bilder sprechen für sich“ könnt ihr hier selbst sehen, wie sich beide Titel grafisch unterscheiden.

Hier zwei Bilder der Nintendo 3DS Version

Und hier zwei Bilder zur PC Version

Sehen wir uns nur mal zum Vergleich an, was der Nintendo 3DS wirklich kann mit einem Bild aus Resident Evil: The Mercenaries 3D

Fazit

Bevor ich Tom Clancy’s Splinter Cell 3D überhaupt anwarf schaute ich mir vorerst das Booklet an. Hier wurde ich schnell ernüchtert, da 22 Seiten Spielsteuerung und Garantien mich nicht wirklich auffiebern ließen. Also warf ich gleich das Game in den Handheld und machte mich daran zu zocken. Schon nach kurzer Zeit habe ich mir überlegt, ob ich den 3D Effekt nicht einfach ausschalten sollte, da meine Augen schmerzten und ich Probleme hatte alles scharf zu sehen.

Von der Geschichte her kann ich das Spiel nur empfehlen. Aber ich warne jetzt schon, bei allen Mankos die dieses Spiel bietet wird man schnell frustriert sein. Vor allem ist es keine Augenweide wie zum Beispiel die bald erscheinenden Resident Evil Games für den Nintendo 3DS. Wer das Original schon gespielt hat sollte einfach die Finger davon lassen, hier kommt sonst nur eine herbe Enttäuschung auf.

Was mir überhaupt nicht gefällt ist, dass es weder einen Multiplayer gibt, den es im Original hatte, noch dass irgendwelche Eigenschaften des Nintendo 3DS effektiv genutzt wurden. Die Game Coins oder das StreetPass Gadget wird leider überhaupt nicht genutzt… Es ist ein reiner Singleplayer.

Hoffen wir nur, dass Metal Gear Solid: Snake Eater 3D nicht die gleichen Fehler macht wie Tom Clancy’s Splinter Cell 3D.

Das Spiel liegt weit unter dem Durchschnitt, da es mehr wie eine Beta-Version wirkt. Ohne Multiplayer und so beschnitten wie es gegenüber dem Original ist kann und darf ich es einfach nicht weiterempfehlen, worüber ich selbst auch enttäuscht bin. Auch wenn ich Stealth-Action Spiele wie Tenchu und Metal Gear Solid liebe, ist dieses Spiel sicherlich nicht mein Favorit. Meine Empfehlung: Holt euch das Original Chaos Theory für den PC und ihr werdet glücklich.

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